Kommentar zur hessischen Quote

Der Erfolg gibt der Landarztquote recht

Alle bisherigen Versuche junge Ärzte aufs Land zu locken waren nur bedingt erfolgreich. Zeit also für die ärztlichen Institutionen, ihren Widerstand gegen die Quote aufzugeben.

Christoph BarkewitzVon Christoph Barkewitz Veröffentlicht:

Die CDU drängte, die Grünen trödelten, aber jetzt hat auch Hessen endlich einen Zeitplan für eine Landarztquote. Innerhalb der Politik hat das Vorhaben dort eine große Mehrheit. Schwarz-Grün will sie und eigentlich auch die SPD. Ärgern tun sich die Genossen nur, dass ihr weitgehend identischer Vorschlag erst abgelehnt und dann aufgewärmt präsentiert wird.

Einzig die ärztliche Selbstverwaltung hadert in Hessen mit dem Konstrukt – was keineswegs in allen Bundesländern der Fall ist. Kammerpräsident Dr. Edgar Pinkowski lehnt die Quote immer wieder mit dem sehr pauschalen Hinweis ab, was nicht freiwillig getan werde, werde nicht gut getan.

Lesen Sie dazu auch

Die gelebte Vergabepraxis in den Ländern mit Quote zeigt allerdings etwas völlig anderes. Die dortigen Plätze sind überall und regelmäßig mehrfach überzeichnet. Freiwillig, niemand hat die Studienwilligen gezwungen, sich zu bewerben. In Rheinland-Pfalz haben sich bei der Erstauflage 450 junge Menschen auf 33 Plätze beworben, in Nordrhein-Westfalen 1312 auf 145 Quoten-Studienplätze. Alle wohlwissend um die zehnjährige Verpflichtung und die hohe Vertragsstrafe. Zeit also, die althergebrachten Grundsätze in der Ärztekammer über Bord zu werfen.

Die KV hingegen ist lediglich mit der Einengung auf Hausärzte unzufrieden. Auch andere grundversorgende Fachärzte müssten in der Quote berücksichtigt werden. Dem ist Schwarz-Grün mit der Ausweitung auf die Pädiater einen großen – und durchaus nachvollziehbaren – Schritt entgegengekommen.

Schreiben Sie dem Autor: christoph.barkewitz@springer.com

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Abb. 1: Eszopiclon verbesserte signifikant beide polysomnographisch bestimmten primären Endpunkte: Schlaflatenz (a) und Schlafeffizienz (b)bei älteren Patienten mit chronischer primärer Insomnie (jeweils p0,05)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziet nach [20]

Behandlungsbedürftige Schlafstörungen bei älteren Menschen

Schlafstörungen können typische Altersprozesse triggern und verstärken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: HENNIG Arzneimittel GmbH & Co. KG, Flörsheim
Abb. 1: Signalwege in der Kommunikation zwischen Mikrobiom und Gehirn

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Darmmikrobiom

Dysbiose des Darmmikrobioms – Gesundheitsauswirkungen besser erforscht

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Theralution GmbH – a member of Medice, Iserlohn
Kardiovaskuläres Risiko und Körpergewicht senken

© Springer Medizin Verlag

Kardiovaskuläres Risiko und Körpergewicht senken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vom Opt-in zum Opt-out

Studie: Widerspruchslösung erhöht Organspende-Zahlen nicht

Lesetipps
Eine kaputte Ampel

© Hechtenberg / Caro / picture alliance

Exklusiv Nach dem Koalitionsbruch

Gesundheitsexperten warnen vor „monatelangem Reformstillstand“

Ein älterer Mann fasst sich an den Kopf. Es ist noch der Rücken einer Ärztin zu sehen

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Pneumonien, Frakturen, Infarkte

Demenz-Patienten durch Antipsychotika offenbar vielfach gefährdet

Blick in das Plenum des Bundestags. Die Fraktionen der SPD und Unions-Parteien haben sich auf ein Datum für die Neuwahl des Bundestags geeinigt. Am 23. Februar 2025 soll gewählt werden.

© Kay Nietfeld / dpa

Leitartikel zum Kompromiss von SPD und Union

Frühere Neuwahlen – vernünftig und ein Hoffnungsschimmer