DGAI-Reanimationsregister 2023

Deutschland hinkt bei Reanimation durch Ersthelfer hinterher

Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin beklagt eine stagnierende Wiederbelebungsquote bei Herzstillstand. Mehr telefonisch angeleitete Reanimation könnte helfen.

Veröffentlicht:
Frau reanimiert Mann.

Das Herz bleibt stehen, jetzt muss es schnell gehen. Gut, wenn jemand in der Nähe ist, der noch aus einem Erste-Hilfe-Kurs weiß, wie Wiederbelebung funktioniert.

© Gina Sanders / stock.adobe.com

Nürnberg. Wiederbelebung bei Herzstillstand ist die wichtigste Maßnahme in der Ersten Hilfe. Aus dem am Mittwoch in Nürnberg veröffentlichten Deutschen Reanimationsregister 2023 geht hervor, dass die Quote hierzulande stagniert. Demnach wurden 2023 rund 55.000 Menschen vom Rettungsdienst reanimiert. Nur bei etwa 51 Prozent hatten zuvor Ersthelfende damit begonnen. Das entspricht dem Stand des Vorjahres. Andere europäische Länder kämen auf „weit über 70 Prozent“, sagte der Notfallmediziner Jan-Thorsten Gräsner. Er zählt zu den Organisatoren des Registers.

Eine Verbesserung verspricht sich die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) vom Ausbau der telefonisch angeleiteten Reanimation durch die Rettungsleitstellen. „Unsere Erfahrung zeigt, dass selbst Menschen ohne medizinische Vorkenntnisse in der Lage sind, durch telefonische Anleitung effektive Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten“, sagte Gräsner. „Die Profis in den Leitstellen müssen nur daran denken.“

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Telefonische Anleitung erhöht den Erfolg

Die Quote der so angeleiteten Wiederbelebungen stieg dem Bericht zufolge 2023 im Vergleich zum Vorjahr auf 33 Prozent. Die Anleitung erhöhe die Erfolgsrate der Reanimation und damit die Überlebenschancen der Betroffenen, hieß es.

Wiederbelebung sollte außerdem schon in den Schulen gelehrt werden, fordert die DGAI. In einigen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sei das schon der Fall. Die Daten für das Register stammen den Angaben zufolge von bundesweit 146 Notarzt- und Rettungsdiensten, die rund 39 Millionen Menschen in Deutschland versorgen. (KNA)

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