Ausbildung

Diabetologen in Sorge um Pflegenachwuchs

Ärzte fordern eine bessere diabetesbezogene Ausbildung und Honorierung von Pflegekräften. Die fehlten zunehmend in der Versorgung.

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Berlin. Verbände haben eine diabetologische Grundausbildung für Pflegefachkräfte gefordert. Außerdem seien mehr Schulungsangebote für pflegende Angehörige nötig, betonten die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), die gemeinnützige Gesundheitsorganisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und die Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M), Landesverband Nordrhein-Westfalen zum „Tag der Pflege“ am 12. Mai.

Zur Begründung verwiesen sie auf den stark steigenden Anteil älterer Diabetespatienten. Aktuell sei jeder zweite Patient mit Diabetes Typ 2 älter als 65 Jahre. Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 machten bei Aufenthalten in Kliniken und Pflegeeinrichtungen, aber auch bei Pflegediensten häufig die Erfahrung, dass Pflegekräfte sich nicht hinreichend mit der Erkrankung auskennen würden.

Mehr Eigenständigkeit angezeigt

Im Arbeitsalltag erschwerten zudem Zeitmangel, organisatorische sowie strukturelle Probleme in der Zusammenarbeit mit Ärzten sowie anderen Schnittstellen die Versorgung, sagte diabetesDE-Vorstandschef Dr. Jens Kröger. Er kritisierte, dass Pflegekräfte bisher keine „eigenständige Therapieanpassung“ wie etwa bei Insulingaben vornehmen könnten.

Die DDG biete bereits seit 2015 ein Basis-Fortbildungsprogramm für Pflegekräfte sowie eine Weiterbildung zur Diabetes-Pflegefachkraft an, erinnerte die erste Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Geriatrie und Pflege der DDG, Dr. Anke Bahrmann. Allerdings würden wegen des Fachkräftemangels immer weniger Pflegekräfte für Fortbildungen freigestellt. Aktuell fehlten 250 .000 Vollzeitkräfte in der Pflege. Entschieden sich Menschen für Pflegeausbildung und Diabetes-Weiterqualifizierung, sei ihnen dies besser zu honorieren. (hom)

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