Die KBV-Zentrale will stärker auf die KVen zugehen

Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hat sich für Kontinuität entschieden.

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Alle Zeichen auf grün: Der Vorstand der KBV wurde von der Vertreterversammlung in seinem Amt bestätigt.

Alle Zeichen auf grün: Der Vorstand der KBV wurde von der Vertreterversammlung in seinem Amt bestätigt.

© Franke/KBV

BERLIN (vdb/af). Die alten sind auch die neuen. Dr. Andreas Köhler und Dr. Carl-Heinz Müller führen die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in den nächsten sechs Jahren.

Dass die neue Vertreterversammlung "gefühlt schwieriger zusammengesetzt" sein könnte als die alte, wie dies der neue Vorsitzende der Versammlung Hans-Jochen Weidhaas bemerkte, nahm der gewiefte Standespolitiker Köhler sofort auf.

Er bot der Opposition den Dialog an. Er kündigte an, die Vorsitzenden der Vertreterversammlung unmittelbar in die Vorstandsarbeit einzubinden. Damit reagierte er auf die Vorwürfe unter anderem aus den Reihen des Hausärzteverbandes, von Medi und der Freien Ärzteschaft, er handele zu selbstherrlich und ohne Rücksicht auf die Interessen der Landes-KVen.

Der approbierte Arzt und Betriebswirt ist 50 Jahre alt und hat seine berufliche Sozialisation vor allem in der KBV und nicht in der Arztpraxis erfahren.

Auch der für die Hausärzte zuständige Vorstand, Dr. Carl-Heinz Müller, ging auf die Argumente der Opposition ein. Er versprach, die Arbeit der KBV transparenter zu gestalten und die Belange der Landes-KVen stärker zu berücksichtigen.

Die zentralisierte Vergütung sei ein Fehler gewesen, räumte er ein. Künftig sollen den Landes-KVen mehr Spielräume bei der Vergütung eingeräumt werden. Ein beratendes Gremium, in dem allerdings nicht alle 17 KVen vertreten sein sollen, solle den Regionen mehr Einfluss auf die KBV verschaffen.

Den Berufsverbänden bot Müller eine engere Zusammenarbeit als bisher an. Die KBV-Arbeit solle transparenter werden. "Wir werden die Mitglieder mitnehmen", versprach der 56jährige Facharzt für Allgemeinmedizin aus Trier.

Müller fordert von der Politik einen Paradigmenwechsel in der Arzneimittelpolitik. Künftig solle nur noch der Wirkstoff aufs Rezept geschrieben werden, um dem Arzt den wirtschaftlichen Druck zu nehmen.

Eine stärkere Förderung der Selektivverträge wird es mit neuen alten Spitzenduo der KBV nicht geben. Beide sind davon überzeugt, dass das Kollektivvertragssystem die Ärzte besser stellt.

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