Schwabe Fakten-Express

"Die Politik betreibt Leichenkosmetik"

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BERLIN. Zweifel an der Reformfähigkeit des Gesundheitswesens haben Fachleute bei einer Pressekonferenz des Karlsruher Phytopharmakaherstellers Dr. Willmar Schwabe am Mittwoch in Berlin geübt.

Statt zur Kenntnis zu nehmen, dass es auf den Gesundheitsmärkten in immer größerer Zahl "Selbstoptimierer" gebe, die sich sehr kosteneffizient versorgten, fahre der Gesetzgeber in paternalistischer Manier fort, die Patienten nicht als autonom anzusehen, klagte Schwabe-Geschäftsführer Dr. Traugott Ullrich.

"Die Politik betreibt Leichenkosmetik", sagte Ullrich. Als Beispiel führte der Schwabe-Manager das fortgeltende Heilmittelwerbegesetz an, das die Realität des Internets ignoriere.

Ullrich kündigte an, dass sein Unternehmen Informationen über seine Produkte, zum Beispiel über mögliche therapeutische Nutzen, für die Kunden "wahrnehmbarer" machen wolle. Dazu sollen Ärzte und Apotheker als Lotsen im System stärker angesprochen werden.

Im Auftrag von Schwabes Fakten-Express haben Wissenschaftler Gutachten zu den Auswirkungen der Beharrungskräfte im Gesundheitswesen angefertigt. "Die angestammten, gesetzlich reglementierten Rollen von Arzt und Apotheker halten dem Druck der Veränderung kaum noch stand", sagte der Bamberger Professor Gerhard Schulze.

Mit systematischer Gesundheitsbildung müssten die Menschen fit dafür gemacht werden, medizinische Kompetenz von reiner Werbung und Beeinflussung unterscheiden zu lernen. (af)

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