42. Deutscher Hausärztetag

Dr. Markus Beier zum neuen Hausärzteverbands-Vize gewählt

Der Deutsche Hausärzteverband setzt seine Verjüngung im Vorstand fort. Neuer erster Vize des Bundesvorsitzenden ist der Erlangener Hausarzt Markus Beier.

Veröffentlicht: | aktualisiert:
Dr. Markus Beier

Dr. Markus Beier

© BHÄV

Berlin. Dr. Markus Beier ist neuer 1. stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands. Der Erlangener Allgemeinmediziner folgt auf Dr. Dieter Geis, der am Donnerstag aus persönlichen Gründen von diesem Amt zurückgetreten war. Der 1970 geborene Beier ist seit 2018 Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbands (BHÄV) und folgte auch dort seinerzeit auf Geis.

Für Beier, der ohne Gegenkandidaten angetreten war, stimmten am Freitagmittag 85 der 117 Delegierten beim Deutschen Hausärztetag in Berlin. Sieben Delegierte stimmten dagegen, 25 enthielten sich. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, sagte Beier unter Beifall seiner Kollegen. Geis wurde in Berlin unter stehendem Beifall zum Ehrenmitglied des Bundesverbands gewählt.

„HzV zu ändern, wäre der Casus belli“

Bei der Wahl des Bundesvorstands vor zwei Jahren sank mit Dr. Ulf Zitterbart (Jahrgang 1970, Verbandschef in Thüringen) und Dr. Leonor Heinz (Jahrgang 1985) bereits der Altersschnitt im Bundesvorstand. Drei der neun Vorstände sind Frauen.

Delegierte bezeichneten Beier am Rande der Tagung als progressiv. Am Donnerstag zog er mit Blick auf die Bundestagswahl allerdings eine deutliche Verteidigungslinie: Sollte der künftige Gesetzgeber die hausarztzentrierte Versorgung (HzV) antasten, wäre das für ihn der Casus belli.

Als größe gesundheitspolitische „Baustelle“ bezeichnete Beier im Gespräch mit der „Ärzte Zeitung“ am Freitag, die „Steuerung und Selbstbestimmung der Hausärzte über die HzV zu sichern und weiterzuentwickeln“. Er wolle „die Freiberuflichkeit in Selbstständigkeit erhalten“. Ähnlich hatte es zuletzt auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) formuliert.

„Lieber kommunale als Private-Equity-MVZ“

Anders als die KBV sieht Beier jedoch keine Gefahr durch den zunehmenden Trend, lieber angestellt als in eigener Praxis zu arbeiten? „Wir sehen, dass gut 60 Prozent nach einigen Jahren doch in die Selbstständigkeit wechseln.“ Künftig brauche es womöglich mehr Modelle wie „Teampraxen“, in denen junge Ärzte zunächst erst einmal angestellt tätig sein können. „Das ist eine Frage des konkreten Doings.“

Von „mehr Staat“ im Gesundheitssystem hält Beier wenig. „Wir brauchen attraktivere Rahmenbedingungen für die Freiberuflichkeit. Nachwuchs will Ertüchtigung, weniger Bürokratie, und das Regresssystem müssen wir endlich gänzlich beenden.“

Unter dem Rubrum „mehr Staat“ wären ihm allerdings „kommunale MVZ lieber als Private-Equity-Träger“. Von der künftigen Bundesregierung erwartet Beier, dass sie rasch die Reform der ärztlichen Approbationsordnung (ÄApprO) umsetzt. „Das könnte der Gesetzgeber noch in diesem Jahr!“ (nös)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Frühe Hilfen

Babylotsen: Im Nordosten langfristig gesichert

Finanzielle Lage der GKV

Zusatzbeiträge 2025: Hiobsbotschaften im Tagesrhythmus

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
In Deutschland leben derzeit etwa 96.700 Menschen mit einer HIV-Infektion.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Unternehmen im Fokus

Wie können wir die HIV-Epidemie beenden?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried b. München
Abb. 1: Eszopiclon verbesserte signifikant beide polysomnographisch bestimmten primären Endpunkte: Schlaflatenz (a) und Schlafeffizienz (b)bei älteren Patienten mit chronischer primärer Insomnie (jeweils p0,05)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziet nach [20]

Behandlungsbedürftige Schlafstörungen bei älteren Menschen

Schlafstörungen können typische Altersprozesse triggern und verstärken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: HENNIG Arzneimittel GmbH & Co. KG, Flörsheim
Abb. 1: Signalwege in der Kommunikation zwischen Mikrobiom und Gehirn

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Darmmikrobiom

Dysbiose des Darmmikrobioms – Gesundheitsauswirkungen besser erforscht

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Theralution GmbH – a member of Medice, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Dreidimensionale Darstellung des Syphilis-Erregers.

© Christoph Burgstedt / stock.adobe.com

Hinweis von Infektiologin

Syphilis täuscht Rheumaerkrankungen und Schübe vor

verschiedene Darstellungen von Hautpilzerkrankungen

© Nenoff, P. et al, Dermatologie 2

Pilzbefall

Dermatophytosen: Tipps für die Diagnostik und Behandlung