Gesundheitsgefahren bei Massenveranstaltungen
EU-Seuchenbehörde bereit für die Fußball-EM
Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) veröffentlicht Empfehlungen für Gesundheitsbehörden zur Vorbereitung auf Massenereignisse, wie die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland.
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Ein EM-Pokal mit einem Countdown steht am Flughafen München. Am 14.06.2024 findet in der Arena das Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft statt. Die ECDC gibt Empfehlungen an Gesundheitsbehörden, wie solche Massenveranstaltungen zu begleiten sind.
© Sven Hoppe/dpa/picture alliance
Solna. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hat Empfehlungen für Gesundheitsbehörden veröffentlicht, die sich auf Massenveranstaltungen vorbereiten. Europa bereitet sich auf eine Reihe von hochkarätigen Veranstaltungen vor, darunter die Endrunde der UEFA 2024 in Deutschland und die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris.
„In diesem Sommer finden in Europa eine Vielzahl spannender sportlicher und kultureller Veranstaltungen statt. Das ECDC konzentriert sich darauf, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um die Mitgliedstaaten dabei zu unterstützen, diese Veranstaltungen zu einem Erfolg zu machen und gleichzeitig die öffentliche Gesundheit in der EU/im EWR zu schützen.
Vorsorge ist das A und O, und mit einem starken, robusten Plan sind Ausbrüche im Zusammenhang mit Großveranstaltungen nachweislich relativ gering – selbst während einer Pandemie. Ich bin zuversichtlich, dass die Unterstützung des ECDC für Paris 2024 dazu beitragen wird, dass die Menschen gute Erinnerungen mit nach Hause nehmen und nicht krank werden“, wird Andrea Ammon, Direktorin des ECDC, am Freitag in einer ECDC-Mitteilung zitiert.
Einbindung der Bevölkerung und Krisenkommunikation wirken präventiv
In den Empfehlungen, die sich auf Infektionskrankheiten konzentrieren, wurde untersucht, welche Ausbrüche oder erhöhte Übertragungen im Zusammenhang mit Massenveranstaltungen in den letzten zehn Jahren beobachtet wurden und welche Vorbereitungs- und Reaktionsmaßnahmen die Gastgeberländer ergriffen haben.
Die Empfehlungen beruhen auf den Erfahrungen des Zentrums und einer raschen Durchsicht von Artikeln, die in den letzten zehn Jahren über die Bereitschaft des öffentlichen Gesundheitswesens und gemeldete Ausbrüche im Zusammenhang mit Massenveranstaltungen veröffentlicht wurden.
Die Experten des Zentrums betonen, dass eine verstärkte Überwachung, Risikokommunikation, Einbindung der Bevölkerung und Aktivitäten zum Management von Infektionskrankheiten, die im Vorfeld einer Massenveranstaltung durchgeführt werden, wirksam dazu beitragen, das Auftreten von Krankheitsausbrüchen zu begrenzen oder sogar zu verhindern.
Hygiene, Impfungen, sichere Sexualpraktiken
Es sei von entscheidender Bedeutung, frühzeitig mit einem sektorübergreifenden, kooperativen Ansatz unter Einbeziehung der Gesundheitsbehörden zu beginnen, nationale Risikobewertungen zu erstellen und die bestehenden Überwachungssysteme zu verbessern.
Darüber hinaus spiele die Verbreitung von Informationen über Hygiene, empfohlene Impfungen, sichere Sexualpraktiken sowie darüber, wie und wo man medizinische Hilfe in Anspruch nehmen kann, vor, während und nach großen Ereignissen eine wichtige Rolle bei der Prävention und Eindämmung von Ausbrüchen. (eb)