NRW
Es mangelt an Fachkräften in der Pflege
Bericht des Gesundheitsministeriums in NRW zeigt: Es besteht dringend Handlungsbedarf.
Veröffentlicht:KÖLN. In Nordrhein-Westfalen gibt es trotz steigender Ausbildungs- und Beschäftigungszahlen einen spürbaren Fachkräftemangel im Pflegebereich.
Das zeigt die "Landesberichterstattung Gesundheitsberufe Nordrhein-Westfalen 2013", die vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung im Auftrag des Landesgesundheitsministeriums erstellt wurde.
Der Mangel betrifft vor allem die qualifizierten Pflegeberufe mit einer dreijährigen Ausbildung. Allein in der Gesundheits- und Krankenpflege fehlen danach in diesem Jahr knapp 2400 Vollzeitkräfte.
Die Unterdeckung entspricht in etwa einem halben Ausbildungskontingent eines Jahres in NRW, heißt es in dem Bericht. "Diese Lücke kann nicht kurzfristig geschlossen werden, sondern muss über eine längerfristige Anpassung realisiert werden."
Im Jahr 2012 hatte das Land in der Altenpflege-Ausbildung die Umlagefinanzierung eingeführt: Alle Pflegeheime und -dienste müssen in einen Fonds einzahlen, der das Geld dann an die Einrichtungen ausschüttet, die ausbilden.
"Brauchen qualititativ hochwertige Pflege"
Die Zahl der Auszubildenden in der Altenpflege konnte dadurch in 24 Monaten um 45 Prozent auf 14 500 erhöht werden, berichtet Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) im Vorwort zu dem Bericht. "Aber wir brauchen noch weitere Anstrengungen, um tatsächlich stabile Fachkraftquoten zu erreichen."
Angesichts der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen sei eine größere Zahl qualifizierter Fachkräfte notwendig, schreibt Steffens.
Gleichzeitig kämen auf die Mitarbeiter der Gesundheitsfachberufe neue Aufgaben zu, etwa in der Beratung pflegender Angehöriger oder in der pflegerischen Versorgung von älteren Menschen mit Behinderungen.
"Wir brauchen eine qualitativ hochwertige Pflege und die gut ausgebildeten Fachkräfte, die engagiert und mit kritischem Blick in ihrem Beruf arbeiten", so die Ministerin.
Das gelte für Pflegeeinrichtungen, Kliniken und den ambulanten Bereich. (iss)