Klimawandel
Extremwetter: Es drohen Folgekosten von bis zu 900 Milliarden Euro
Über Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesundheit wird intensiv diskutiert – auch über die Frage, wie Hitzeschutz gelingen kann. Nun haben Wissenschaftler nachgerechnet, zu welchen Folgekosten der Klimawandel führen könnte.
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Extreme Wetterlagen setzen der Umwelt zu – und führen zu erheblichen volkswirtschaftlichen Folgekosten.
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Berlin. Gesundheitliche Folgen des menschengemachten Klimawandels sind in aller Munde – erst kürzlich fand in Berlin die zweite Hitzeschutzkonferenz statt. Tenor der Teilnehmer, darunter Ärzte und Klinikmanager: Es wird heißer und gefährlicher, insbesondere für die alternde Bevölkerung – der „Hitzeschutz wird zu einem Dauerproblem“, so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Am Mittwoch hat sich nun der Ausschuss für Klimaschutz und Energie des Bundestags mit einem Bericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zu den Kosten des Klimawandels in Deutschland befasst. Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, das Prognos-Institut und die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung untersuchen darin unter anderem die volkswirtschaftlichen Folgekosten klimawandelbedingter Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren oder Extremniederschläge in kurzer Zeit. Tenor: Es könnte heftig teuer werden.
Im Zeitverlauf steil steigende Kosten
So kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass die zu erwartenden jährlichen Folgekosten für den Zeitraum von 2022 bis 2050 im Zeitverlauf immer stärker ansteigen und sich am Ende in Summe auf 280 bis 900 Milliarden Euro summieren könnten. Zum Vergleich: Die Flutschäden des Jahres 2021 – unter anderem im rheinland-pfälzischen Ahrtal – wurden auf mindestens 40 Milliarden Euro geschätzt. Ein derartiges Schadensausmaß könnte den Forschern zufolge immer häufiger und bis zur Mitte des Jahrhunderts rein rechnerisch fast jedes Jahr eintreten.
Die Studie legt den Schwerpunkt auf Schäden klimawandelbedingter Extremwetterereignisse. Schäden durch klimatische Veränderungen seien nicht immer monetär zu bewerten, es gebe auch große immaterielle Schäden, so die Autoren des Berichts. Dazu gehörten etwa Beeinträchtigungen von Gesundheit, Lebensqualität und Zufriedenheit. (hom)