Zi-Statistik

Jeder fünfte Corona-Piks erfolgte in einer Praxis

Im April haben Praxen ihre COVID-19-Impfkampagne gestartet: Vertragsärzte haben seitdem Millionen Corona-Impfungen appliziert, meldet das Zi. Pro Woche könnten sie sogar noch mehr Menschen impfen – unter einer Voraussetzung.

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Ein Hausarzt in Thüringen bespricht mit einer Patientin die Corona-Impfung.

Ein Hausarzt in Thüringen bespricht mit einer Patientin die Corona-Impfung. Wäre die Impfaufklärung nicht so aufwändig, könnten die Praxen sogar noch mehr Impfungen pro Woche schaffen, so das Zi.

© Bodo Schackow/dpa

Berlin. Über fünf Millionen Dosen der Corona-Vakzine haben die Vertragsärzte bisher verimpft. Dabei läuft die Impfkampagne in den Praxen gerade einmal seit vier Wochen. Das meldete das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) am Freitagmorgen.

Da der Freitag hier noch nicht eingerechnet ist und viele Praxen auch am Wochenende Impftermine anbieten, geht das Institut davon aus, dass es bis Ende der Woche sogar 5,4 Millionen Impfstoffdosen sein werden. Das zumindest legen die von den Praxen bestellten Vakzinemengen nahe.

Zum Vergleich: In den Impfzentren wurden seit dem Start der bundesweiten Corona-Impfungen bislang 23,7 Millionen Vakzine-Dosen verabreicht, insgesamt wurden damit bislang 28,7 Millionen Dosen verimpft. Den bisherigen Tagesrekord an Impfungen haben die Vertragsärzte laut Zi am Mittwoch erzielt: Binnen weniger Stunden hätten sie 730 .000 Patientinnen und Patienten gegen Corona geimpft.

Zi-Chef: Priorisierung früher aufheben

„Knapp 8 Prozent der Impfberechtigten haben im April eine Erstimpfung in den Praxen bekommen. Fast 1,1 Prozent waren es alleine am Mittwoch“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende des Zi, Dr. Dominik von Stillfried. Nahezu 64 .000 Praxen hätten sich an der Impfstoffbestellung beteiligt.

Laut einer Modellierung des Instituts könnten die Arztpraxen pro Woche 1,2 Millionen Impfungen schaffen. „Allerdings ist das Impfen gegen COVID-19 zeitaufwändiger als etwa eine Grippeschutzimpfung“, stellt von Stillfried klar. „Die Praxisteams sind aktuell besonders durch Einbestellungen und Termin-Management stark belastet. Daher sollte die Priorisierung in den Praxen nicht erst dann aufgehoben werden, wenn auch die letzten Personen in Gruppe 3 identifiziert worden sind.“

Zudem brauchten die Praxen verlässliche Impfstofflieferungen. „Wenn die Lieferzusagen eingehalten werden, könnten Ende Mai weit mehr als die Hälfte der Impfberechtigten mindestens die Erstimpfung erhalten haben. Bereits Mitte Juni könnten dann drei Viertel der Impfberechtigten erstgeimpft sein. Damit wären bei einer anzunehmenden Impfbereitschaft von etwa 80 Prozent fast alle Impfwilligen erreicht“, so von Stillfried. (reh)

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