Im Norden

Genossenschaft jetzt offen für Klinikärzte

Schleswig-Holsteins Ärztekammer-Präsident Dr. Franz-Joseph Bartmann schreitet voran: Als erster Klinikarzt wird er Mitglied der Ärztegenossenschaft Nord.

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RENDSBURG. Die Ärztegenossenschaft Nord ist nun auch für angestellte Ärzte geöffnet. Der erste Klinikarzt, der Mitglied in der Genossenschaft wurde, ist Schleswig-Holsteins Ärztekammer-Präsident Dr. Franz-Joseph Bartmann.

Der Flensburger Chirurg, ohnehin Stammgast auf den Generalversammlungen der Genossen, wurde mit lautem Beifall als erstes Mitglied aus einer Klinik aufgenommen. Bartmann gilt als Anhänger der für den Erhalt der Freiberuflichkeit eintretenden Genossen.

Die Organisation wurde vor 14 Jahren von niedergelassenen Ärzten als Pa-rallelorganisation zur KV in Schleswig-Holstein gegründet. Die über 2000 Mitglieder waren bislang ausschließlich niedergelassen. Noch im vergangenen Jahr hatte es um die inzwischen mögliche Öffnung für Klinikkollegen heftige Diskussionen gegeben.

Um zu verhindern, dass Klinikkonzerne über leitende Ärzte in der Genossenschaft mitbestimmen können, entscheidet der Vorstand über die Mitgliedschaft. Vorstandschef Dr. Klaus Bittmann erwartet allerdings keinen nennenswerten Ansturm aus dem Klinikbereich. "Wir sind nicht der Marburger Bund und werden auch keine Konkurrenz", stellte Bittmann klar.

Mitgliederproblem absehbar

Wichtiger für die Genossen ist die Positionierung unter den im ambulanten Bereich angestellten Ärzten. Hier bemüht sich die Organisation zunehmend um ein Portfolio, das diese ansprechen könnte. Bislang zielten die Angebote der Genossen hauptsächlich auf die Praxisinhaber.

Mit dem Trend zur Anstellung in den Praxen ist für die Genossenschaft aber ein Mitgliederproblem absehbar. Die aus Altersgründen ausscheidenden Praxisinhaber verlassen oft auch die Genossenschaft, Nachfolger treten nicht in jedem Fall bei.

Zum Jahresende 2013 waren noch 2020 Ärzte Mitglied in der Genossenschaft, dies waren 149 weniger als ein Jahr zuvor. Diesem Trend wird die Organisation auf Dauer nur entgegenwirken können, wenn auch die überproportional ansteigende Zahl von angestellten Ärzten in der ambulanten Versorgung Vorteile einer Mitgliedschaft entdeckt.

Die ist bislang beitragsfrei - allerdings muss sich ein Mitglied mit einem Anteil von mindestens 500 Euro einkaufen. Bei Austritt wird dann das Geld wieder ausbezahlt.

Augenarzt Bernd Thomas, Aufsichtsratschef der Genossenschaft, sieht das Geld gut angelegt: "Ich zahle im Jahr über 700 Euro für Beiträge an andere Berufsverbände. Seit Gründung der Genossenschaft vor 14 Jahren ist da viel Geld zusammengekommen. Die Genossenschaft ist ohne diese Beiträge ausgekommen." (di)

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