Pflegeberufe
Gröhe bestätigt Reform
BERLIN. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hält am Pflegeberufegesetz fest. "Die Reform kommt", sagte er bei der Jahrestagung Christlicher Krankenhäuser (CKiD) am Dienstag in Berlin. Die Reform sei ein "Baustein" um die Pflege attraktiver zu machen.
Weitere sind eine angemessene Vergütung sowie präventive Angebote, um die Beschäftigten und deren Arbeitszufriedenheit zu stärken. Gröhe hatte das Thema in seiner Eröffnungsrede ausgespart, war jedoch im Nachgang von Christoph Radbruch vom Evangelischen Krankenhausverbandes dazu befragt worden.
"Wir sollten am Koalitionsvertrag festhalten, jedoch bei den Inhalten auch Spezialisierungen zulassen", erklärte Gröhe. Schließlich brauche die Krankenpflege das Wissen aus der Altenpflege und umgekehrt, um für die künftigen Aufgaben bewältigen zu können.
Jedes dritte Krankenhaus in Deutschland wird in konfessioneller Trägerschaft geführt. Rund 640 Einrichtungen versorgen täglich etwa 16.000 Patienten.
Die christlichen Krankenhäuser engagieren sich mit rund 32.000 Ausbildungsplätzen besonders in der Pflegeausbildung. Erst jüngst hatten CKiD-Vertreter ihr Votum für eine generalistische Pflegeausbildung bekräftigt.
Vermehrte Verbundstrukturen
Die gemeinsame Tagung des evangelischen und des katholischen Krankenverbandes steht 2016 unter dem Motto "Für die Ewigkeit? - Christliche Krankenhäuser zwischen Transformation und Beharrlichkeit".
Insbesondere beschäftigen sich die CKiD-Vertreter mit der Frage, mit welchen Strukturen die Vernetzung und Zusammenarbeit der einzelnen Kliniken unterstützt werden könne.
"Die Träger sollten Kooperationen auch über die Kirchengrenzen hinweg ermöglichen", erklärte Radbruch. Mit vermehrten Verbundstrukturen trifft der CKiD auch das, was politisch gewollt ist.
Die Vernetzung zwischen den Kliniken sei ein Grundgedanke der Krankenhausreform, sagte Gesundheitsminister Gröhe.
Er empfahl den CKiD-Vertretern, sich selbstbewusst in die Debatte um die Qualität der stationären Versorgung einzubringen.
Befürhctung: Reformen laufen ins Leere
Deutliche Kritik an der Altenpflegepolitik in Bund und Land übten unterdessen 86 Prozent der Heimleiter und Geschäftsführer in einer Umfrage des Fachverlages Vincentz Network und der Evangelischen Heimstiftung.
Die Führungskräfte befürchten, dass viele der angestoßenen Reformen ins Leere laufen und die ohnehin angespannte Situation zusätzlich verschlimmern.
85 Prozent schätzen, dass mit dem zweiten Pflegestärkungsgesetz (PSG II) die stationäre Pflege vor wirtschaftliche Probleme gestellt werde.
92 Prozent glauben, dass beide Pflegestärkungsgesetze die ambulante Pflege fördern, den stationären Bereich aber vernachlässigen. (wer/dpa)