Hausgeburten
Gröhe fordert Lösung im Streit mit Hebammen
BERLIN. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat gesetzliche Krankenkassen und Hebammenverbände aufgefordert, ihren Streit um Standards für Hausgeburten zu beenden.
"Eine rasche Einigung auf verbindliche Qualitätsmaßstäbe tut not", sagte Gröhe dem "Spiegel".
Dadurch könne mit zusätzlichen Mitteln die Arbeit gerade jener Hebammen verlässlich abgesichert werden, die nur wenige Geburten betreuen.
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen verhandelt derzeit mit den Hebammen über verbindliche Qualitätsvorgaben für Hausgeburten. So soll laut "Spiegel" eine Hausgeburt beispielsweise nur noch dann ohne weiteres von den Kassen bezahlt werden, wenn der Geburtstermin nicht überschritten wird.
Die Hebammen lehnen das ab und haben die Verhandlungen für gescheitert erklärt.Damit liegt aber auch ein Zuschlag auf Eis, den die große Koalition den Hebammen versprochen hatte, um einen Ausgleich für ihre steigenden Berufshaftpflichtprämien zu schaffen.
"Alle Beteiligten sollten sich um eine zügige Lösung bemühen, die den Bedürfnissen der Schwangeren, der Kinder und der Hebammen nach sicheren und gut begleiteten Geburten gerecht wird", sagte Gröhe.
Doch nicht nur Hebammen ziehen sich laut "Spiegel" aus der Geburtshilfe zurück.
Auch freiberuflich tätige Gynäkologen leiden unter den steigenden Kosten für die Versicherung. Kleine Belegstationen für die Entbindung schlössen daher in vielen Regionen ihre Pforten, die Geburtshilfe konzentriere sich immer mehr auf große Krankenhäuser. (dpa/ger)