Urteil

Heimbewohnerinnen misshandelt – Pfleger verurteilt

Weil er Heimbewohner mehr als grob behandelte und durch Videoaufnahmen deren Würde verletzte, ist gegen einen Pfleger Bewährungsstrafe und ein mehrjähriges Berufsverbot verhängt worden.

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Nürnberg. Ein Pfleger ist wegen der Misshandlungen von zwei Pflegeheimbewohnerinnen zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt worden. Das Amtsgericht Nürnberg sprach den 44-Jährigen wegen Körperverletzung und der Anfertigung eines ehrenrührigen Videos für schuldig, wie eine Justizsprecherin sagte. Außerdem sprach es ein dreijähriges Berufsverbot für den Pfleger aus.

Der Angeklagte hatte ihr zufolge die Taten am letzten Prozesstag eingeräumt. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Der Pfleger hatte demnach zwischen Februar 2020 und Mai 2022 in der Pflegeeinrichtung gearbeitet.

In dem Zeitraum säuberte er die Ohren einer der Geschädigten mit einem Wattestäbchen und führte dieses so tief ein, dass der Gehörgang auf beiden Seiten verletzt und das Trommelfell beschädigt wurde. In einem anderen Fall führte er einer Bewohnerin eine Schnabeltasse gewaltsam in den Mund.

Hilflosigkeit zur Schau gestellt

Im dritten Fall zog er beim Katheterwechsel die Windeleinlage einer Geschädigten so ruckartig nach oben, dass diese Schmerzen erlitt. Zudem filmte der Angeklagte nach Angaben der Gerichtssprecherin einen Bewohner und stellte dabei dessen Hilflosigkeit zur Schau.

Als Bewährungsauflage muss der Pfleger auf Anordnung des Gerichts 100 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Zudem legte ihm dieses nahe, während des dreijährigen Berufsverbots eine Therapie zu machen. In seiner Aussage hatte der Pfleger laut der Gerichtssprecherin erklärt, in der Corona-Zeit überfordert gewesen zu sein. (dpa)

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