Bundestagswahl
Henke: Blick auf globale Gesundheit muss geschärft werden
Die Techniker Krankenkasse hat Gesundheitspolitiker aus NRW danach gefragt, welchen Themen nach der Wahl dringend an Bedeutung gewinnen sollten.
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In gut sieben Wochen ist Bundestagswahl. Die Techniker Krankenkasse in NRW hat Gesundheitspolitiker aus dem Bundesland gefragt, welche Schwerpunkte sie in der nächsten Legislaturperiode setzen würden.
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Düsseldorf. Der Präsident der Ärztekammer Nordrhein und CDU-Politiker Rudolf Henke will sich bei einer Wiederwahl in den Bundestag dafür einsetzen, dass das Thema globale Gesundheit in der Gesundheitspolitik an Bedeutung gewinnt.
„Wir erleben immer wieder, wie sehr Infektionen aus anderen Ländern auf uns einwirken“, sagte Henke in einem Statement für die Techniker Krankenkasse (TK) Nordrhein-Westfalen.
Die TK hatte Kandidatinnen und Kandidaten für die Bundestagswahl aus Nordrhein-Westfalen angeschrieben und um Stellungnahme zu verschiedenen Punkten gebeten.
Pandemiebekämpfung und Prävention
Henke sitzt seit 2009 im Parlament und geht am 26. September zum vierten Mal als Direktkandidat für die CDU Aachen ins Rennen.
„Wir müssen die Weltgesundheitsorganisation stärken, und wir müssen uns bewusst machen, dass beispielsweise Klimaschutz und Gesundheitsschutz zwei Seiten derselben Medaille sind“, erläuterte Henke. Handlungsbedarf sieht er zudem bei der Pandemiebekämpfung und der Prävention. In der Prävention müssen seiner Ansicht nach kommunale Akteure künftig mehr zu sagen haben.
Pflege ist für Bas das große Thema
Für die SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas aus Duisburg ist die Pflege das zentrale Thema in den kommenden vier Jahren. Sie will sich für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne stark machen sowie für eine „deutliche Entlastung“ für pflegende Angehörige.
Weitere Schwerpunkte will sie bei der Digitalisierung und der Verbesserung der Versorgungsstrukturen setzen. Notwendig seien eine Neuordnung der Rollenverteilung zwischen ambulantem und stationärem Sektor und eine Überwindung der Sektorengrenzen, sagte Bas. „Wir brauchen darum eine stärkere Öffnung von Krankenhäusern für die ambulante und für teambasierte Formen der Versorgung.“
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Dahmen will mehr evidenzbasierte Medizin
Für den Notfallmediziner Dr. Janosch Dahmen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, der für die Grünen im Bundestag sitzt, hat die Pandemie gezeigt, dass die Politik künftig evidenzbasierter werden muss.
Das bedeutet für ihn eine Politik, die „auf Basis der besten verfügbaren wissenschaftlichen Daten konsequente und verantwortungsbewusste Entscheidungen trifft“. Zudem sei deutlich geworden, dass das Gesundheitswesen vor allem im Bereich Notfall- und Intensivmedizin nicht immer unter voller Auslastung oder gar Überlastung betrieben werden könne.
Helling-Plahr nimmt ethische Themen ins Visier
Die FDP-Bundestagsabgeordnete Katrin Helling-Plahr aus Hagen möchte, dass nach der Pandemie ethische Themen wieder verstärkt in den Fokus rücken. „In der kommenden Legislaturperiode möchte ich meinen Einsatz für ein liberales Sterbehilfegesetz fortsetzen, das dem grundgesetzlich verbürgten Recht auf ein selbstbestimmtes Sterben Rechnung trägt“, sagt sie.
Einen weiteren Schwerpunkt sieht sie bei „zentralen Fragen rund um den Beginn des Lebens“. Helling-Plahr möchte „unser veraltetes Embryonenschutzgesetz durch ein modernes Fortpflanzungsmedizingesetz, das sich als Chancengesetz versteht, ersetzen“. (iss)