IDA leistet Pionierarbeit für bessere Versorgung
NÜRNBERG (fuh). Für die Projektbeteiligten der Initiative Demenzversorgung in der Allgemeinmedizin (IDA) gibt es keinen Zweifel: "Die IDA-Studie hat wichtige Wegmarken der künftigen Versorgung von Demenzpatienten und deren pflegenden Angehörigen geliefert, aber auch weitere Forschungsfragen aufgeworfen", erläuterte stellvertretend IDA-Sprecher Dr. Jörg Lauterberg vom AOK-Bundesverband bei der Abschlusspräsentation in Nürnberg.
Zur Erinnerung: IDA ist mit 390 teilnehmenden Patienten und deren Angehörigen international eine der größten Interventionsstudien zur ambulanten Versorgung mit Demenzpatienten. Sie wurde gemeinsam von der AOK Bayern, dem AOK-Bundesverband sowie den forschendenden Pharmaunternehmen Pfizer und Esai von Juni 2005 bis Februar 2009 in der gesamten Region Mittelfranken realisiert.
Läßt sich die Zeit, die Demenzkranke in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung verbringen, durch spezielle Maßnahmen verlängern? Die IDA-Initiatoren musten feststellen, dass die in der Studie entwickelten zusätzlichen Unterstützungsangebote für Angehörige bisher zumindest keine nachweisbaren Verbesserungen mit Blick auf den Verbleib zu Hause brachten - im Vergleich zu Patienten, die diese Zusatzangebote nicht erhielten. Deshalb werden speziell zu diesem Thema in zwei Jahren weitere Studienergebnisse ausgewertet.
Im Januar 2010 werden die Projektpartner die gesundheitsökonomischen Ergebnisse der IDA-Studie vorstellen. Das Datenmaterial bietet den beteiligten Wissenschaftlern der Psychiatrischen Universitätsklinik Erlangen und des Helmholtz Zentrums München die Möglichkeit, weitere wichtige Fragestellungen zum Krankheitsverlauf und zur Versorgung von Demenzpatienten zu beantworten.
Fragen, die, wie es in Nürnberg hieß, in diesem Zusammenhang beantwortet werden sollen, sind zum Beispiel: Warum werden kostenfreie Beratungsangebote teilweise nicht angenommen? Und: Welches sind die konkreten Hemmschwellen, die bei pflegenden Angehörigen gesenkt werden müssen?
Lesen Sie dazu auch: Plädoyer für gemeinsame Behandlungspfade