Hausarztvertrag

IKK Südwest steigt ein

An der Saar können sich jetzt auch Versicherte der IKK Südwest in den Hausarztvertrag einschreiben.

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SAARBRÜCKEN. Im Saarland hat der Hausärzteverband nun mehrere Selektivverträge unter Dach und Fach: Nach den Vereinbarungen mit Betriebskrankenkassen und der Techniker Kasse ist die IKK Südwest dem GWQ-Vertrag beigetreten. Die GWQ Serviceplus AG ist ein Dienstleister für mehrere Kassenarten. Im vierten Quartal beginnt die Einschreibung, ab 1. April 2016 ist der Hausarztvertrag für die Teilnehmer wirksam.

Mit der Einigung geht im Fall der im Saarland starken IKK Südwest ein fünfjähriges Ringen zu Ende. Zu den Stationen zählten Grundsatzdebatten in der Delegiertenversammlung des Saarländischen Hausärzteverbands (SHÄV), zähe Verhandlungen und ein zeitweise ruhendes Schiedsverfahren. In der Beurteilung der Vorzüge und Nachteile dieser Verträge herrscht an der Basis bis heute keine einheitliche Sichtweise.

Skepsis bleibt

Skeptisch bleibt der KV-Vorsitzende Dr. Gunter Hauptmann. Er weist auf Anfrage der "Ärzte Zeitung" darauf hin, dass sich seit den Zeiten, in denen in Baden-Württemberg und Bayern die Hausarztverträge erkämpft wurden, die hausärztlichen Fallwerte im KV-System deutlich verbessert hätten. Dies gelte auch für die Differenzierung nach Altersgruppen.

Im Grundsatz ist sich Hauptmann mit seinem Stellvertreter Dr. Joachim Meiser einig, der 2010 noch SHÄV-Chef war. Wegen der seines Erachtens zu geringen Honorierung hatte er schon damals Add-on-Verträge bevorzugt.

Der jetzige SHÄV-Vorsitzende Dr. Michael Kulas spricht dagegen von einem "großen Schritt, um die hausärztliche Versorgung im Saarland weiterhin zu sichern". Intensivere Versorgung werde nun auch honoriert, eine bessere Steuerung sorge für mehr Wirtschaftlichkeit und eröffne damit zusätzliche Honorarvolumina für die Hausärzte.

Nach Angaben von Kulas erfüllt allerdings nur etwa jeder zweite der rund 700 Hausärzte an der Saar die vertraglich geforderten Voraussetzungen. Beim Vertrag mit der TK, der im April startete, haben sich laut Kulas bisher rund 120 Ärzte eingeschrieben. (kud)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Sind neue Hausarztverträge überall sinnvoll?

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