Weniger Nachschub
Im Juni zunächst weniger BioNTech-Impfstoff für Arztpraxen
BioNTech/Pfizer kann an zwei Wochen im Juni weniger Corona-Impfstoff an Arztpraxen liefern als ursprünglich vorgesehen. Ausgerechnet dann, wenn die Impfpriorisierung wegfällt, wird es mit der Menge an Vakzinen eng.
Veröffentlicht: | aktualisiert:Berlin. Am 7. Juni sollen die Impfpriorisierung fallen und die Betriebsärzte in die Kampagne einsteigen. Ausgerechnet für diesen Termin hat BioNTech/Pfizer nun vorübergehend geringere Liefermengen an Impfstoff angesagt. Das hat das Bundesgesundheitsministerium angekündigt.
Gleichwohl sollen die Impfzentren der Länder die ihnen zugesagte Menge von 2,25 Millionen Dosen pro Woche an Impfdosen erhalten. Damit sind von den Kürzungen in erster Linie Arztpraxen und Betriebsärzte betroffen. Ihre Kontingente werden in den Kalenderwochen 23 und 24 zunächst abnehmen. In den beiden letzten Kalenderwochen wolle das Unternehmen die ausstehenden Mengen dann zusätzlich liefern, kündigt das BMG an, verweist aber auf Unsicherheiten in den Lieferprognosen.
Zwei Wochen Knappheit
Konkret heißt das, dass den Praxen und Betriebsärzten in der Kalenderwoche 23 statt gerundet 3,621 Millionen Impfdosen möglicherweise nur rund 2,5 Millionen Dosen der Hersteller BioNTech/Pfizer und Moderna zur Verfügung stehen werden. In der Kalenderwoche 24 könnten dann ausweislich der Zahlen aus dem Ministerium statt der vorgesehenen 3,6 Millionen nur rund zwei Millionen Impfdosen bei den Praxis- und Betriebsärzten ankommen.
In den Wochen 25 und 26 soll dann der Ausgleich erfolgen: Zum 21. Juni und 28. Juni sollen den Praxen und Betriebsärzten jeweils mehr als vier Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen. Ursprünglich vorgesehen waren 2,638 beziehungsweise 3,703 Millionen Dosen.
Von den 80 Millionen für das zweite Quartal zugesagten Impfdosen sind nach den für den Impfgipfel am Donnerstag vorbereiteten Unterlagen 31 Millionen bereits ausgeliefert. Für 32 Millionen gebe es feste Liefertermine, heißt es. Lieferdaten der Hersteller von Vaxzevria® (AstraZeneca) und des Impfstoffs von Johnson&Johnson würden nach wie vor nur mit „sehr kurzer Frist“ angekündigt, was alle Beteiligten vor logistische Herausforderungen stelle.
Das Sonderkontingent über rund 351 000 Impfdosen für die grenznahen Bundesländer von Anfang April steht ebenfalls noch auf der Rechnung. In der 26. Kalenderwoche sollen die zehn Länder, die damals eingesprungen sind, entschädigt werden.
Impfpass per Post
Die Arztpraxen sollen weitgehend von nachträglichem Dokumentationsaufwand für die Corona-Impfungen entlastet werden, davon freigestellt werden sie allerdings nicht.
Die Länder sollen sicherstellen, dass in den Impfzentren bereits zweimal Geimpfte den QR-Code für den digitalen Impfpass per Post erhalten. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür lägen bereits vor, heißt es in der Vorlage für den Impfgipfel. (af)