Junge Ärzte gehen trotz Finanzspritze nicht aufs Land

DORTMUND (iss). Eine höhere finanzielle Förderung von Weiterbildungsassistenten führt nicht zu einem größeren Interesse an den Stellen. Das zeigen die Erfahrungen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL).

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Geld für die Niederlassung auf dem Land? Angehende Ärzte reizt das offenbar nicht.

Geld für die Niederlassung auf dem Land? Angehende Ärzte reizt das offenbar nicht.

© frank peters / fotolia.com

Die KVWL und die Krankenkassen in Westfalen-Lippe haben seit dem 1. Januar 2010 den Förderbetrag für die ambulante Weiterbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin von 2014 Euro auf 3500 Euro im Monat aufgestockt. In unterversorgten Gebieten erhöht sich der Betrag um weitere 500 Euro, in von Unterversorgung bedrohten Gebieten um 250 Euro.

Aber: "Die Maßnahme scheint nichts zu bewirken", sagte KVWL-Vorstand Dr. Thomas Kriedel auf der Vertreterversammlung in Dortmund.

Trotz der Finanzspritze ist die Anzahl der Weiterbildungsassistenten wie schon im Jahr 2009 auch in den ersten Monaten 2010 weiter gesunken. "Das macht uns als Vorstand betroffen", sagte Kriedel. Es könne sein, dass die verbesserte Förderung noch nicht lange genug wirkt oder nicht ausreichend bekannt ist.

In der mangelnden Resonanz auf die Weiterbildungsstellen schlage sich auch nieder, dass der Beruf des Hausarztes von frustrierten Kollegen häufig schlecht geredet werde, sagte Dr. Wolfgang Ermes, Allgemeinmediziner aus Plettenberg. "Es ist nicht nur eine Frage des Preises, sondern auch der Rahmenbedingungen."

Lesen Sie dazu auch: Geld soll PJ-Studenten aufs Land locken

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