Tag der Organspende

Kampagne "Ich entscheide" gestartet

Trotz des Rekords bei der Zahl der Menschen mit einem Spenderausweis fehlen der Republik viele nötige Organe. Eine neue Kampagne soll das ändern.

Veröffentlicht:
Der Schauspieler Klaus Behrendt hat sich entschieden.

Der Schauspieler Klaus Behrendt hat sich entschieden.

© Robert Recker / BMG

BERLIN. Das Bundesgesundheitsministerium und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben am Freitag eine neue Kampagne für mehr Organspenden gestartet. Mit dem Motto "Ich entscheide" soll auf die sogenannte Entscheidungslösung verwiesen werden und für das Ausfüllen eines Organspendeausweises geworben werden. Anlass der Aktion ist der Tag der Organspende am Samstag (7. Juni).

Kern der Aktion sind Anzeigen und Plakate. Dafür haben BMG und BZgA zahlreiche Prominente als Paten gewonnen, unter anderem den Schauspieler Klaus Behrendt, den Moderator Markus Lanz und den Olympiasieger im Gewichtheben, Matthias Steiner.

Die Anzeigen sollen in "auflagenstarken" Zeitungen und Zeitschriften geschaltet werden. In der Außenwerbung sollen 10.000 Großflächenplakate und 13.000 City-Light-Poster platziert werden. Die Kampagne läuft bis zum Dezember. Der Gesamtetat der BZgA für die Organspendeaufklärung beträgt in diesem Jahr nach dem jüngst beschlossenen Bundeshaushalt 7,5 Millionen Euro.

Weiterer Teil der Kampagne, die an die des Vorjahres anknüpfen soll, ist der Blog www.organspende-geschichten.de, der zu einem Online-Magazin ausgebaut werden. Im laufenden Jahr sollen außerdem als weitere Testimonials Menschen mit einbezogen werden, die entweder im Bereich der Organspende tätig sind, oder die als Angehörige davon betroffen sind.

Dass die Kampagne nötig ist, zeigt eine repräsentative Befragung der BZgA unter rund 4000 Bürgern. Zwar ist danach im vergangenen Jahr der Anteil der Bürger mit einem Organspendeausweis auf ein Allzeithoch von 28 Prozent gestiegen. Doch der Anteil könnte noch deutlich höher sein, denn immerhin 68 Prozent der Befragten sind danach prinzipiell bereit, Organe und Gewebe zu spenden.

Der Umfrage zufolge sprechen auch immer mehr Menschen mit ihren Angehörigen und Freunden über das Thema. Immerhin 65 Prozent haben diese Frage bejaht, ein deutlicher Sprung von 2010 (57 Prozent). Ursache dafür könnte auch die Skandale von Göttingen und Co. gewesen sein, die das Thema wieder in die Fläche getragen haben.

Alarmierend ist jedoch, dass die Mehrheit (55 Prozent) sich nicht über Organspende informieren wollen. Der Anteil nimmt außerdem mit dem Alter zu: Bei den 14- bis 25-Jährigen sind es nur 47 Prozent, die so denken, bei den Menschen über 56 Jahre hingegen 63 Prozent. (nös)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vom Opt-in zum Opt-out

Studie: Widerspruchslösung erhöht Organspende-Zahlen nicht

Gastbeitrag zur Transplantationsmedizin

Organmangel: Großbaustelle Spendererkennung

MB-Hauptversammlung

Marburger Bund will Widerspruchslösung bei Organspende

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Silouetten von Menschen in unterschiedlichen Farben.

© tydeline / stock.adobe.com

SAID, SIDD, SIRD, MOD und MARD

Das steckt hinter den fünf neuen Diabetes-Subtypen

Lakritzschnecken liegen gestapelt auf einem Haufen.

© Jiri Hera / stock.adobe.com

Fallbericht

Blutdruck entgleist bei Patientin durch zu viel Lakritz

Organ wird bei OP entnommen

© horizont21 / stock.adobe.com

Vom Opt-in zum Opt-out

Studie: Widerspruchslösung erhöht Organspende-Zahlen nicht