KBV kritisiert GKV

Kassen hätten Beiträge halten sollen

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BERLIN. Nach Auffassung der KBV sind die Krankenkassen an ihrem Defizit von rund 500 Millionen Euro im ersten Halbjahr selbst Schuld - sie hätten die Beiträge zum Jahresbeginn nicht senken dürfen.

So sei der durchschnittliche Beitragssatz von 15,5 auf 14,43 Prozent gesenkt worden - diese nur kleine Differenz von 0,07 Prozentpunkten habe aber einen Einnahmeausfall von 900 Millionen Euro verursacht.

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen: "Damit ist klar, woher das Defizit rührt."

ZI-Geschäftsführer Dr. Dominik von Stillfried plädierte dafür, die offiziellen Zahlen des Gesundheitsministeriums abzuwarten, die in der nächsten Woche publiziert werden.

Nach Daten des ersten Quartals hätten die Kassen - bei einem Verzicht auf Beitragsatzsenkungen - einen Überschuss erzielt.

Bei Finanzreserven von gut 25 Milliarden Euro sei die Finanzsituation im Gesamtsystem "mehr als positiv". Das werde sich auch zur Jahresmitte nicht ändern. (HL)

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Kommentare
Tobias Mittmann 28.08.201508:22 Uhr

Fakt und Fiktion

Lieber Herr Dr. Schätzler,

Ihre Ausführungen zur Kassenfinanzierung stimmen - allerdings nur bis zum Jahr 2009.

Seither erhalten die Kassen vom Gesundheitsfonds monatliche Abschläge, darin sind die zusätzlichen Beitragseinnahmen aus den Einmalzahlungen bereits inkludiert.

Von einer Inszenierung kann hier wohl sicher nicht die Rede sein.

Beste Grüße

Tobias Mittmann

Dr. Thomas Georg Schätzler 27.08.201515:14 Uhr

Fakt und Fiktion

Auch "unser" KBV-Chef, Dr. med. Andreas Gassen, hat offensichtlich noch gar nicht begriffen, dass der "gefakte" Klagegesang des Spitzenverbandes Bund (SpiBu) der Gesetzlichen Krankenkassen eine reine Insszenierung ist: Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) soll bei laufenden Honorarverhandlungen der GKV-Vertragspartner mit ihren Forderungen nach Kassenhonorar-Steigerungen möglichst kurz gehalten werden.

GKV-Kassenfunktionäre und ihre Pressesprecher beten KBV-Chef Dr. med. Andreas Gassen vor, was betriebs- und volkswirtschaftliche Laien sofort erkennen bzw. korrigieren können: Die ersten beiden Quartale im Jahr mit 6 Monatsbeiträgen an Renten- und Krankenversicherungs-Abgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bringen wesentlich w e n i g e r ein, als die Quartale 3 und 4 mit z u s ä t z l i c h e m Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Dies entspricht im 2. Halbjahr etwa 7 Monatsbeiträgen für die dann sprudelnden GKV-Kassen: Ein sattes Plus von knapp 16,7 Prozent Mehreinnahmen!

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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