Bewertungsausschuss

Keine Einigung auf Punktwert 2013

Die Verhandlungen zum Punktwert für 2013 sind gescheitert. Die Vorstellungen von KBV und Kassen über den Orientierungswert klaffen um 0,6 Cent auseinander - zu viel für einen Beschluss.

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Welcher Punktwert - also welches Ärztehonorar ist angemessen? Darüber gibt es weiter keine Einigung.

Welcher Punktwert - also welches Ärztehonorar ist angemessen? Darüber gibt es weiter keine Einigung.

© mark huls / fotolia.com

BERLIN (af). Die Verhandlungen im Bewertungsausschuss sind ohne konkretes Ergebnis geblieben. "Am Mittwoch hat es keine Beschlüsse zum Orientierungswert gegeben. Beide Seiten haben das Schiedsverfahren, also den Erweiterten Bewertungsausschuss, angerufen", erklärte der Pressesprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Roland Stahl, auf Anfrage der "Ärzte Zeitung".

Die nächste Sitzung ist für den 30. August angesetzt. Dann tritt der um drei unabhängige Sachverständige erweiterte Bewertungsausschuss zusammen. Diese werden versuchen, die weit auseinanderliegenden Positionen der Ärzte und der Krankenkassen in einem Schiedsspruch zusammen zu bringen.

Kassen wollen 3,25 Cent, KBV will 3,85 Cent

Das Scheitern der Gespräche am Mittwoch hatte sich abgezeichnet. Die Krankenkassen waren mit dem Antrag in die Verhandlungen gegangen, den Orientierungswert für das Jahr 2013 von rund 3,5 Cent auf 3,25 Cent abzusenken. Dies hätte für die Ärzte ein Honorarminus von sieben Prozent bedeutet.

Im Vergleich zu 2012 wären dann etwa 2,2 Milliarden Euro weniger an die niedergelassenen Ärzte ausgeschüttet worden.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) fordert dagegen eine Erhöhung des Punktwertes auf 3,85 Cent, was insgesamt ein Plus von 3,5 Milliarden Euro für die Ärzte bedeuten würde.

Diese Summe diene vor allem dem Ausgleich für den Anstieg der Betriebskosten in den vergangenen Jahren.

Bereits 2002 war der betriebswirtschaftlich kalkulierte Orientierungswert auf 5,11 Cent festgesetzt worden. Diese Höhe hat der tatsächliche Wert allerdings nie erreicht.

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 19.08.201210:28 Uhr

Tönerne Füße?

Die Forderungen des ''GKV-Spitzenverbandes Bund der gesetzlichen Krankenkassen'' nach Honorarabsenkungen bei "ihren" Vertragsärzten stehen auf tönernen Füßen. Grund ist ein dilettantisches Pseudo-Gutachten der Schweizer PROGNOS AG. Vgl.

http://www.springermedizin.de/schaetzlers-schafott---diesmal-ist-prognos-dran/3187104.html

und

http://www.springermedizin.de/prognos-gutachten-seltsame-zahlen-tollkuehne-ableitungen/3187080.html

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Dr. Cornelia Karopka 17.08.201207:56 Uhr

Ärzteverbände gefordert

Bleibt zu hoffen, dass im Falle der tatsächlichen Punktwertabsenkung alle Ärzteverbände ein Mal zusammenstehen und ihre Mitglieder zum Handeln bringen. Nur dann haben wir eine Chance, ansonsten funktioniert das alte Prinzip "Teile und herrsche".
Und es bleibt zu hoffen,dass auch die Kollegen, die meinen, es gehe sie alles nichts mehr an, weil sie dem wohlverdienten Ruhestand nahe sind, sich solidarisch zeigen mit den wenigen verbleibenden Jüngeren, weil es sonst auch sie in den nächsten Jahren als Patienten erwischen könnte, dass es schlicht keinen Kollegen mehr gibt, der sie behandelt.
Letztlich bleibt zu hoffen, dass nicht der allgemeine Urlaubstrott dafür sorgt, dass alle Messen gelesen sind, bevor die Ärzte aufwachen.

Dr. Johannes Hupfer 16.08.201221:21 Uhr

Alle in einen Sack

Gebt dem Köhler nochmals 90 0000.- Euro mehr im Jahr
und der abgesenkte Punktwert kommt.

Dr. Klaus Borgmann 16.08.201218:54 Uhr

Ist doch logisch

Ein kurzer Blick auf die Webseite des "Spitzen"-verbandes der GKV zeigt , worum es nur und ausschließlich den KK`s geht:

http://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/presse/pressekonferenzen_gespraeche/2012_2/120809_prognos_gutachten/PK_2012-08-09_v_Stackelberg_Einfuehrung_Gutachten.pdf

Hier auf Seite 7 des genialen Vortrages von Herrn v. Stachelberg muß man nur den ersten Satz der Positionen der GKV lesen und schon ist alles klar.

Ferner wundert mich , daß die Jahre/Jahrzehnte bis 2008 keinerlei Berücksichtigung finden.

Somit paßt auch hier das Sprichwort mal wieder:" Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil"

Dr. Birgit Bauer 16.08.201213:31 Uhr

totaler Realitätsverlust !

Das einzig richtige wäre doch endlich den Punktwert auf die wirtschaftliche Kalkulationsgrundlage von 2002 von 5,1 Cent+ Inflationsausgleich anzuheben. Alles andere ist ein Schlag ins Gesicht der niedergelassenen Ärzteschaft. Das sollten auch die ärztlichen Selbstverwaltungsgremien mental erfassen, nachdem sie sich jahrelang demutsvoll den Kassen gebeugt haben.
M.f.G. B.Bauer

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