Neue IW-Studie

Kitas, Sozialarbeit, Pflege: In diesen Berufen fehlen die meisten Fachkräfte

Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft fehlen mehr als 530.000 qualifizierte Arbeitskräfte.Viele offene Stellen blieben zuletzt unbesetzt – auch im Gesundheits- und Pflegebereich.

Veröffentlicht:

Berlin/Düsseldorf. Deutschland kriegt graue Haare. Das macht sich am Arbeitsmarkt bemerkbar – auch dem für Gesundheits- und Pflegefachkräfte: Laut einer am Donnerstag vorgestellten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fehlen mehr als 530.000 qualifizierte Arbeitskräfte. Rein rechnerisch blieben demnach zwischen Juli 2023 und Juni 2024 vier von zehn offenen Stellen unbesetzt.

Den größten Fachkräftemangel gibt es laut IW in den Bereichen: Kinderbetreuung und Kindererziehung, Sozialarbeit und Sozialpädagogik, Bauelektrik, Gesundheits- und Krankenpflege, Kraftfahrzeugtechnik, Altenpflege, elektrische Betriebstechnik, Verkauf, Maschinenbau und Physiotherapie.

Allein in der Gesundheits- und Krankenpflege waren im Jahresdurchschnitt 2023 und 2024 knapp 16.700 offene Stellen unbesetzt. Die meisten Fachkräfte fehlen in der Kinderbetreuung und Kindererziehung. Zuletzt blieben dort mehr als 21.000 offene Stellen unbesetzt.

Fachkräftesicherung aktiver gestalten

Die Politik müsse weitere Stellschrauben betätigen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, forderten die IW-Forscher. Denkbar seien etwa Anreize, damit ältere Beschäftigte sich bereit erklärten, über das Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten.

Auch die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland müsse weiter erleichtert werden: „Das neuaufgelegte Fachkräfteeinwanderungsgesetz bietet gute Wege. Diese Chance muss jetzt genutzt werden“, sagte IW-Ökonom Jurek Tiedemann. „Zudem muss die Politik dringend die bürokratischen Hürden bei der Visavergabe und der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen reduzieren.“ (hom)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Wochenkolumne aus Berlin

Glaskuppel zum Koalitionsvertrag: Grau ist alle Theorie

Koalitionspläne

Pflegeverband: Primärarztsystem allein springt zu kurz

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?