Medizinstudium
Klasse Allgemeinmedizin ist ein Erfolgsmodell
An der Uni Halle-Wittenberg ist der neunte Jahrgang der Klasse Allgemeinmedizin gestartet. 43 Absolventen haben das Studium bereits erfolgreich abgeschlossen.
Veröffentlicht:Halle. Einschulung der besonderen Art: Im Dezember ist in Halle der neunte Jahrgang der Klasse Allgemeinmedizin an den Start gegangen.
Wie bereits in den vergangenen beiden Jahren läuft die Klasse Allgemeinmedizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auch ab dem Wintersemester 2019/20 zweizügig. Damit durchlaufen 40 Studierende neben ihrem regulären Studium bereits ab dem ersten Semester ein Zusatz-Curriculum Allgemeinmedizin. „Sie werden Haus- und Landärzte aus Überzeugung“, ist Professor Thomas Frese sicher.
Der Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät setzt in der Ausbildung auch auf Mentoren, die über das gesamte Studium hinweg Ansprechpartner für die Studierenden sind und sie darüber hinaus an den einzelnen Praxistagen in ihren eigenen Praxen betreuen.
„Unsere Idee der ‚Klasse Allgemeinmedizin‘ hat deutschlandweit Schule gemacht und dazu beigetragen, das Fach Allgemeinmedizin zu stärken“, sagt Professor Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät in Halle. „Allgemeinmediziner arbeiten an einer zentralen Stelle im Gesundheitssystem. Frühzeitig für diesen Beruf zu begeistern, an die Verantwortung heranzuführen, ist ein wichtiger Beitrag innerhalb der Gesundheitsversorgung in Sachsen-Anhalt und bundesweit und damit ein richtiger, nachhaltiger Weg.“ Gekle ist überzeugt, dass die jahrelangen guten Erfahrungen in Halle die Etablierung der ersten Hausärzteklasse an der Uni Magdeburg in diesem Jahr maßgeblich befördert haben.
Jedes Jahr werden 40 Studienpätze angeboten
In Halle haben mittlerweile 43 Absolventen der Klasse Allgemeinmedizin ihr Studium abgeschlossen. Auch dank ihrer Erfahrungen sei das Interesse an einer hausärztlichen Ausbildung stetig gewachsen.
Frese: „Aufgrund der Nachfragen haben wir uns 2017 entschieden, statt der anfangs 20 Plätze jedes Jahr 40 Plätze anzubieten. Die Bewerberzahl ist dennoch nach wie vor höher.“ Besonders attraktiv sei für die Studierenden die praxisorientierte Ausbildung – und das nicht nur während der Praxistage.
„Unser Institut verfügt unter anderem über EKG, Spirometer oder Ultraschallgerät zur Übung apparativer Diagnostik und zur Interpretation von Mess- und Untersuchungsergebnissen“, sagt Frese. Darüber hinaus biete eine „Probierpraxis“ ideale Bedingungen für das Training von Patientengesprächen und körperlichen Untersuchungen.
2014 war die Klasse Allgemeinmedizin Halle als Bundessieger „Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet worden. (zie)