Sektorengrenzen überwinden

Klinikdirektor für weniger Notaufnahmen in Ballungszentren

Weniger Notaufnahmen in Ballungsgebieten: Frankfurts Uniklinikum-Chef Jürgen Graf spricht sich für eine Reduktion der Rettungsstellen aus. Zuvor müssten sich aber Praxen und Kliniken besser vernetzen.

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Frankfurt/Main. Patienten in Notaufnahmen müssen derzeit oft lange warten – dennoch würden nach Ansicht eines Klinikchefs in Ballungszentren auch weit weniger Notaufnahmen ausreichen. „Ist es wirklich sinnvoll, dass wir im Stadtgebiet von Frankfurt rund 15 Notaufnahmen haben, die an sieben Tagen 24 Stunden arbeiten? Ich bin der Überzeugung, vier oder fünf würden auch reichen“, sagte der Ärztliche Direktor des Frankfurter Universitätsklinikums, Professor Jürgen Graf, der Deutschen Presse-Agentur.

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Graf meint damit nicht, sofort zwei Drittel aller Notaufnahmen zu schließen. Sein Vorschlag setzt Reformen voraus: Zunächst müsste die Grenze zwischen ambulanter und stationärer Versorgung durchlässiger werden, also zwischen den Krankenhäusern und den Haus- oder Facharztpraxen. Bei der Vergütung dürften derartige Kooperationen nicht nachteilig für die Partner sein. Es müsste eine „echte Netzwerkstruktur“ existieren zwischen benachbarten Krankenhäusern und Praxen. „Idealerweise“ müsste es bis dahin auch die elektronische Patientenakte geben.

Das gegenwärtige System sei nicht nur ineffizient sondern auch zu teuer. „Wir werden uns davon trennen müssen, jedem auf eigenen Wunsch zu jeder Zeit eine umfassende Komplettversorgung anbieten zu können“, sagte Graf. „Nicht jeder darf anbieten, was er will und nicht jeder darf sich aussuchen, was er bekommt. Aber alle müssen bekommen, was sie brauchen.“ (dpa)

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