Koalition uneins über Gentests an Embryonen

Veröffentlicht:

BERLIN (dpa). Nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs zu Gentests an Embryonen zeigt sich die Koalition uneins über die Konsequenzen. "Wir brauchen rasch eine Gesetzesänderung, um klarzustellen, dass die Präimplantationsdiagnostik nicht zur Selektion führt", sagt der bayerische Gesundheitsminister Markus Söder (CSU). Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sagte hingegen, klar sei nach dem Urteil, dass PID nicht gegen aktuelle Gesetze verstoße. "Ein explizites Verbot der PID lehne ich ab, da es der schwierigen ethischen Konfliktlage nicht gerecht wird, in der sich die Paare befinden." Genetisch schwer vorbelasteten Paaren mit Kinderwunsch dürfe die PID nicht vorenthalten werden. Die Staatsministerin im Kanzleramt, Maria Böhmer (CDU), fordert ein schnelles PID-Verbot: "Es darf keine Selektion zwischen behinderten und nicht-behinderten Leben geben."

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) forderte eine öffentliche Debatte über PID. "Für mich wäre es beispielsweise ein Widerspruch, einem Paar die Präimplantationsdiagnostik zu verbieten, Spätabtreibungen aber bis zum 9. Monat unter bestimmten Umständen zuzulassen", sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken