Krankenkassen mit Milliardenüberschuss in 2009

Die Krankenkassen machen ein sattes Plus, der Gesundheitsfonds ein Minus - so die Bilanz für das Krisenjahr 2009.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:

BERLIN. Nach den vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) am Mittwoch in Berlin vorgelegten Finanzergebnissen haben die rund 170 gesetzlichen Krankenkassen das vergangene Jahr mit einem Überschuss in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro abschließen können.

Das dickste Plus erzielten die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) mit 771 Millionen Euro (wir berichteten). Danach folgen die Innungskrankenkassen (IKK) mit einem Überschuss in Höhe von 264 Millionen Euro. Die Betriebskrankenkassen (BKK) erwirtschafteten ein Plus von knapp 190 Millionen Euro. Die Ersatzkassen - darunter befinden sich große Krankenkassen wie Barmer GEK, DAK und TK - mussten dagegen ein Minus von 157 Millionen Euro hinnehmen.

Trotz der Krise erzielten die Krankenkassen einen üppigen Überschuss. © jeff Metzger / fotolia.com

Trotz der Krise erzielten die Krankenkassen einen üppigen Überschuss. © jeff Metzger / fotolia.com

© jeff Metzger / fotolia.com

Der zum 1. Januar 2009 eingeführte Gesundheitsfonds, aus dem die einzelnen Kassen ihre Finanzmittel zugewiesen bekommen, verbuchte in 2009 ein Defizit in Höhe von rund 2,5 Milliarden Euro. Dass die Kassen ein Plus machen konnten, während der Gesundheitsfonds ein Minus erwirtschaftete, ist damit zu erklären, dass die krisenbedingten Beitragsmindereinnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu Lasten des Fonds gehen, während die Kassen ihre Zuweisungen wie geplant erhalten.

Insgesamt gaben die Kassen im vergangenen Jahr knapp 171 Milliarden Euro aus. Dem standen Einnahmen von 172 Milliarden Euro gegenüber. Primäre Ausgabentreiber waren laut Statistik die ambulante ärztliche Behandlung (plus 7,4 Prozent je Versicherten auf 30,6 Milliarden Euro), die stationäre Versorgung (plus 6,6 Prozent je Versicherten auf 56,4 Milliarden Euro) sowie der Arzneimittelbereich (plus 5,3 Prozent je Versicherten auf 32,4 Milliarden Euro). Der Anstieg bei den Arzneimitteln gehe dabei vor allem auf patentgeschützte Präparate zurück, so das BMG.

Die Ausgaben der Kassen für die Impfungen gegen die Neue Influenza beliefen sich im vierten Quartal 2009 auf rund 390 Millionen Euro.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gegen Verschwendung

Warum ein Kardiologe Kunstwerke aus Müll macht

Oberlandesgericht Frankfurt

Taunus-Apotheker darf nicht zugelassenes Krebsmedikament vertreiben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?