Mangel an Spenderorganen

Kretschmann für Widerspruchslösung bei Organspende – Neue Initiative

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat seine skeptische Haltung gegenüber der Widerspruchslösung revidiert.

Veröffentlicht:
Ich bin inzwischen überzeugt, dass die Widerspruchslösung ein gangbarer Weg ist: Winfried Kretschmann (Grüne).

Ich bin inzwischen überzeugt, dass die Widerspruchslösung ein gangbarer Weg ist: Winfried Kretschmann (Grüne).

© Bernd Weißbrod / dpa / picture alliance

Stuttgart. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich nach langer Skepsis in der Debatte um Spenderorgane für die sogenannte Widerspruchslösung ausgesprochen. „Wir liegen einfach zurück bei den Spenderorganen. Das ist ein Faktum“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. „Ich bin inzwischen überzeugt, dass die Widerspruchslösung ein gangbarer Weg ist.“

In der Vergangenheit hatte Kretschmann gesagt, dass er bei dem Thema keine abgeschlossene Meinung habe und hin- und hergerissen sei. Seitdem sei viel Wasser den Neckar heruntergeflossen, sagte der Regierungschef. Er habe viel gelesen und sich intensiv mit Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) unterhalten. Lucha ist seit langem ein Befürworter der Widerspruchslösung.

Baden-Württemberg plant mit weiteren Bundesländern eine neue Initiative im Bundesrat. Lucha sagte der dpa, Ziel sei ein Gesetzentwurf, der vorsehe, dass die Widerspruchslösung als Grundlage für die Zulässigkeit der Organentnahme in das Transplantationsgesetz aufgenommen werde. Das Vorhaben war am Dienstag auch Thema im grün-schwarzen Kabinett.

Kretschmann sagte, er sei sich mit dem Gesundheitsminister einig, dass man nichts unversucht lassen dürfe, um Menschen zu helfen, die dringend ein Spenderorgan brauchten. „Ich bin da jetzt ganz klar auf der Linie der Widerspruchslösung – auch persönlich.“ (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EvidenzUpdate-Podcast

Prävention und der Koalitionsvertrag – Ignoranz oder Feigheit?

Transplantationsmedizin

Ein Jahr Organspende-Register – und viel Luft nach oben

Schutz vor Leukämien

Blutspenden fördert wohl klonale Hämatopoese

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?