Pflege

Laumann kritisiert Wohnkosten in Heimen

Wohnen im Pflegeheim wird unbezahlbar, kritisiert Pflege-Staatssekretär Laumann. Aber dafür sei er nicht zuständig.

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BERLIN. Mit Sorge sieht BMG-Staatssekretär Karl-Josef Laumann (CDU) steigende Wohnkosten in den Pflegeheimen.

Diesen Bereich müsse die Politik genau im Auge behalten. Es könne nicht sein, dass sich die Wohnkosten in Heimen inzwischen auf 750 Euro im Monat belaufen. Ein Rentner mit einer Rente von 1200 Euro bis 1300 Euro könne das nicht leisten.

Die finanzielle Überforderung sei allerdings kein Problem der Pflegeversicherung. "Die Pflegeversicherung ist dafür da, die Kosten der Pflegebedürftigkeit solidarisch abzusichern", sagte er. Sie sei aber nicht für die Kosten des Wohnens sowie für Essen und Trinken zuständig.

Die Pflegeversicherung müsse eine Teilkaskoversicherung bleiben, sonst werde das Solidarsystem überfordert. Laumann begrüßte Initiativen wie die des Berliner Senats, mit denen die Wohnkosten gedeckelt werden.

Sektorenübergreifender Einsatz von Pflegekräften

Der Pflegebevollmächtigte wandte sich dagegen, in der Pflegepolitik bestimmte Wohnformen wie Wohngemeinschaften zu privilegieren.

"Das ist nur die Entscheidung des Pflegebedürftigen und seiner Familie." Die Pflegeversicherung müsse dort, wo der Pflegebedürftige wohnt, ihre Leistungen zur Verfügung stellen, sagte Laumann.

Künftig muss der sektorübergreifende Einsatz von Pflegekräften möglich werden, fordert der Pflegebeauftragte der Bundesregierung. Gerade angesichts des Personalmangels sei hier eine größere Flexibilität notwendig, sagte Laumann auf der Jahrestagung der privaten Krankenversicherer in Berlin.

Es mache keinen Sinn, dass die Krankenkassen die Arbeit von Pflegekräften sowohl in einer stationären Einrichtung als auch in der Tagespflege mit dem Argument verweigerten, dass die Prüfdienste dann den Personalschlüssel nicht prüfen könnten, betonte Laumann.

"Man muss die Schützengräben aus der Vergangenheit verlassen", forderte er. (iss)

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