„Spitzenverdienende werden derzeit geschont“

Linkspartei fordert „Revolution der Pflegefinanzierung“

Gerade einmal 30 Jahre alt und schon ziemlich gebrechlich: Die gesetzliche Pflegeversicherung feiert Jubiläum – und die Linkspartei fordert die Totalsanierung der Finanzierung.

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Berlin. Und noch ein Riesenumbau, bitte! Anlässlich des Beschlusses des Bundestags von vor 30 Jahren, eine gesetzliche Pflegeversicherung in Deutschland zu schaffen, hat die Linkspartei eine „Revolution der Pflegefinanzierung“ gefordert.

„Wir brauchen eine solidarische Gesundheits- und Pflegeversicherung, in die endlich alle gemeinsam einzahlen“, sagte der Bundesgeschäftsführer der Partei, der Gesundheitspolitiker Ates Gürpinar, am Montag in Berlin.

Derzeit würden Spitzenverdienende durch die Beitragsbemessungsgrenze „auf Kosten Pflegebedürftiger geschont“, so Gürpinar. „Denn Reiche müssen sich mit ihrem Vermögen oder Renditen gar nicht an der Finanzierung der Pflege beteiligen.“ Steuere die Politik nicht gegen, breche das „System Pflege bald zusammen“, warnte der Politiker.

Übernahme von nur einem Teil der Kosten

Die gesetzliche Pflegeversicherung war vom Bundestag im April 1995 beschlossen worden, um Menschen bei Pflegebedürftigkeit mit bestimmten Leistungen abzusichern. Allerdings trägt die Pflegeversicherung nur einen Teil der anfallenden Kosten.

Zuletzt waren die Eigenanteile für die rund 750.000 Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen erneut gestiegen. Immer mehr Pflegebedürftige sind daher wieder auf „Hilfe zur Pflege“ angewiesen. Die Bundesregierung will bis Ende Mai Vorschläge zur Pflegefinanzierung ausarbeiten lassen – dies auch unter Beteiligung der Länder. (hom)

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Kommentare
Andreas Hoffmann 22.04.202421:33 Uhr

Immer wieder spannend, wie Politiker und bestimmte Wählerklientele auf die Idee kommen, sie hätten ein Recht auf das Geld anderer Leute. Es gibt für die gesetzliche Pflegeversicherung nur eine einzige gute Lösung, und das ist deren Abschaffung! Der einzige Sinn der gesetzlichen Pflegeversicherung war und ist doch die Entlastung der Sozialhilfeträger. Diese wurden und werden übrigens von den gescholtenen Spitzenverdienern finanziert, diese tragen nämlich auch den Hauptteil der Steuerlast. Weil Kommunen aber mit dem Geld der Steuerzahler noch nie verantwortungsvoll umgehen konnten, waren die Belastungen durch die notwendige Finanzierung von Pflegeplätzen für Bedürftige etwas, das man gerne in eine neue Zwangsversicherung ausgelagert hat. Und auch, wenn man jetzt noch tiefer in die Taschen der Leistungsträger greifen würde - das Geld würde wieder nicht reichen, denn dem nächsten Politiker würde das nächste Wahlgeschenk einfallen, welches damit zu finanzieren wäre!

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