Neues Versorgungsmodell
MRT-Truck kommt aufs Land
Ein MRT-Truck fährt ländliche Gebiete in Brandenburg und Berlin ab, um die radiologische Versorgung wohnortnah sicherzustellen.
Veröffentlicht:POTSDAM. Ein MRT auf Rädern ist seit Anfang Juli in Brandenburg und im Süden Berlins unterwegs. Den Truck voller Technik hat die Klinikgruppe Ernst von Bergmann mit Sitz in Potsdam auf Touren gebracht.
Bestückt mit einem Magnetresonanztomografie (MR)-System von Philips soll er die radiologische Versorgung für alle Indikationen auch in strukturschwachen Regionen sicherstellen. Die Idee dahinter: Wenn der Patient nicht zum MRT kommt, fährt das MRT zum Patienten. Das mobile MRT ist nach Angaben der Klinikgruppe bundesweit einmalig.
"Bislang kannte man die mobile Radiologie nur bei Bauvorhaben", so Dr. Alexander Huppertz, Radiologe und Geschäftsbereichsleiter Medizinische Tochtergesellschaften, Ambulante Versorgung, Kooperationen der Bergmann-Kliniken.
Fünf Stationen
Der LKW macht an insgesamt fünf Standorten Station. Darunter sind mit dem Sitz der Zentrale der Ernst von Bergmann-Gruppe und der Universität Potsdam zwei Standorte in Potsdam.
Außerdem fährt der Truck zum Krankenhaus Waldfriede im Süden Berlins und zu den beiden Partnerkrankenhäusern der Bergmann-Klinikgruppe in Bad Belzig und in Forst (Lausitz).
Die Beförderung von A nach B und die Kopplung und Entkopplung an den Standorten übernimmt ein Logistikdienstleister.
Der MRT-Truck ist mit einem digitalen 1.5 Tesla-System ausgestattet. So soll es möglich sein, das gesamte Spektrum der Diagnostik inklusive Kardio-, Prostata- und funktionelle MRT vorzunehmen.
"Diese Leistungen stationär an jedem Klinikstandort vorzuhalten, wäre ineffizient und mit hohen Kosten verbunden", so Steffen Grebner, Vorstandschef der Klinikum Ernst von Bergmann GmbH.
Koordination durch Fachärzte vor Ort
Betreut werden die Patienten den Angaben zufolge durch die Fachärzte der radiologischen Praxen vor Ort. Dort erfolgt den Angaben zufolge auch die Terminanmeldung und Koordination.
Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg hält sich mit einer Bewertung des neuen Angebots zurück. "Wichtig ist, dass auch die mobilen Untersuchungen qualitätsgesichert durchgeführt werden", sagte KVBB-Sprecher Christian Wehry der "Ärzte Zeitung".
Nach seinen Angaben ist die radiologische Versorgung mit 46 Kernspintomografen in Brandenburg prinzipiell ausreichend. (ami)