Krankenhausreform

Ministerpräsidenten beraten über Inflationsausgleich für Kliniken

In einem „Beschlussvorschlag“ für die Runde der Länder-Chefs schreibt das Land Niedersachsen eine lange Wunschliste an den Bund auf. Deren Schicksal ist aber offen.

Veröffentlicht:
Verlangt vom Bund mehr Geld für den stationären Sektor: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD).

Verlangt vom Bund mehr Geld für den stationären Sektor: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD).

© Alicia Windzio / dpa / picture alliance

Berlin. Die Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen der Länder beraten an diesem Mittwoch über Änderungen im stationären Sektor. Grundlage dafür ist ein so genannter BeschIussvorschlag des Landes Niedersachsen. Er enthält die Forderung an den Bund, „kurzfristig einen wirksamen strukturellen Inflationsausgleich - insbesondere für die Jahre 2022 und 2023 - zur wirtschaftlichen Sicherung bedarfsnotwendiger Krankenhäuser auf den Weg zu bringen. Dazu sind die Landesbasisfallwerte 2022 und 2023 um 4% zu erhöhen oder entsprechende Mittel aus dem Bundeshaushalt bereitzustellen.“

In dem Papier, das der Ärzte Zeitung vorliegt, heißt es auch: „Die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder betonen, dass der Bund eine vollständige Refinanzierung der Tarifentwicklungen und der strukturellen Tarifanpassungen im Rahmen der Erhöhungsrate für Tariferhöhungen (Tarifrate) für alle Berufsgruppen in den Krankenhäusern sicherstellen muss.“

Bund soll sich an Kosten des Klinikumbaus beteiligen

Zudem geht es in dem Beschlussvorschlag um die Krankenhausreform der früheren Ampel-Koalition, die von Bundestag und Bundesrat verabschiedet worden ist. Die dort geplante Vorhaltefinanzierung für Krankenhäuser „sollte auf Basis von Auswirkungsanalysen bewertet werden. Die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder fordern vom Bund dafür Sorge zu tragen, dass übergangsweise die bestehenden Instrumente zur Strukturkostenfinanzierung genutzt und ausgebaut werden.“

Mit Blick auf den Transformationsfonds, aus dem die Neustrukturierung des stationären Sektors finanziert werden soll, heißt es in dem Papier, dass sich der Bund an diesen Kosten beteiligen müsse: „Eine alleinige Finanzierung durch Krankenkassen und Länder ist nicht akzeptabel.“

Kommt das schwarz-rote Sondervermögen?

Am Dienstag blieb offen, ob die Ministerpräsidentenkonferenz über den Vorstoß aus Niedersachsen überhaupt abstimmen wird. Darauf deutete nichts hin, weil derzeit unklar ist, ob es überhaupt zu dem Sondervermögen von 500 Milliarden Euro kommt, das Union und SPD in ihren Sondierungsgesprächen für eine Koalition im Bundestag beschlossen haben. Dieses soll auch Kliniken zugute kommen, wie Union und SPD betont haben, ohne dafür Details zu nennen. Das Sondervermögen kommt aber nur zustande, wenn es dafür in Bundestag und Bundesrat eine Zweidrittel-Mehrheit gibt. (bwa)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung