Missbrauchsbeauftragte zieht gemischte Bilanz

BERLIN (dpa). Die unabhängige Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Christine Bergmann, hat zum Abschluss ihrer Arbeit eine gemischte Bilanz gezogen und die Politik zum Handeln aufgerufen.

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"Die schönsten Empfehlungen nutzen nichts, wenn sie nicht umgesetzt werden", mahnte Bergmann bei ihrer letzten Pressekonferenz als Beauftragte am Dienstag in Berlin.

So gebe es Defizite bei Beratungen und Therapien für Opfer. Zudem seien die Missbrauchsfälle in vielen Institutionen noch nicht aufgearbeitet. Bergmann scheidet zum Ende des Monats aus dem Amt.

Sie hatte bereits im Mai ihren Abschlussbericht vorgelegt, in dem ihre Empfehlungen für den Runden Tisch zur Aufarbeitung des Kindesmissbrauchs zusammengefasst sind.

22.000 Anfragen

Dazu gehören Vorschläge zur Übernahme von Therapiekosten und zur Zahlung von Entschädigungen. Der Runde Tisch tagt im November wieder. Welche Empfehlungen letztlich umgesetzt werden, entscheidet vor allem die Politik.

Die Bundesregierung hatte die Beauftragte und den Runden Tisch im Frühjahr 2010 eingesetzt, nachdem immer mehr Missbrauchsfälle aus der Vergangenheit in kirchlichen Einrichtungen, Schulen und Heimen bekanntgeworden waren.

Insgesamt gingen mehr als 22.000 Anrufe, Briefe und Mails zumeist von Opfern bei Bergmann und ihren Mitarbeitern ein. Auf dieser Basis gab Bergmann ihre Empfehlungen.

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