„Pflege und Beruf besser vereinbaren“

Pflegebevollmächtige fordert Rechtsanspruch auf Homeoffice für pflegende Angehörige

Damit sie Beruf und Pflege besser unter einen Hut bringen können, sollte Pflege-Angehörigen das Recht auf Homeoffice eingeräumt werden, fordert die Pflegebevollmächtige der Bundesregierung, Claudia Moll.

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Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll (SPD).

Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll (SPD).

© Jean MW/Geisler-Fotopress/picture alliance

Berlin. Die Pflegebevollmächtige der Bundesregierung, Claudia Moll, fordert einen Rechtsanspruch auf Homeoffice für pflegende Angehörige. Dadurch ließen sich „Pflege und Beruf besser vereinbaren“, schreibt die SPD-Politikerin in einer am Mittwoch verschickten Online-News. Pflegenden Angehörigen solle die Arbeit in den eigenen Wänden gestattet sein, wo immer es betrieblich möglich sei.

In Deutschland werden aktuell rund fünf Millionen pflegende An- und Zugehörige gezählt – zwei Drittel von ihnen sind laut Familienministerium berufstätig. Die Pflege eines Familienmitglieds, Verwandten oder Freundes gilt in der Regel als körperlich und seelisch sehr herausfordernd.

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Tragende Säule in der pflegerischen Versorgung

In Deutschland gibt es bislang keine gesetzliche Regelung zum Homeoffice. Erwerbstätige müssen mit ihren Vorgesetzten darüber verhandeln. In der Zeit der Corona-Pandemie hatte es für Arbeitgeber eine Pflicht gegeben, Homeoffice zu ermöglichen, sofern keine betrieblichen Gründe dagegen sprachen.

Der Vorstandsvorsitzende des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP), Dr. Ralf Suhr, sagte am Mittwoch, die Millionen pflegenden Angehörigen seien als eine „zentrale Säule der Versorgung hoch relevant und zugleich gesundheitlich besonders belastet“.

Hohe körperliche und seelische Belastungen

Laut einem Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) von 2020 fühlt sich etwa ein Viertel aller Pflegehaushalte in Deutschland zeitlich und emotional gestresst von der heimischen Pflege. Viele Pflegefamilien klagen zudem über steigende finanzielle Belastungen.

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Unterdessen kündigte der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) an, der von ihm initiierte Expertenrat zu den Pflegefinanzen werde demnächst ein Konzept für eine „Pflege+Versicherung ambulant“ zur Absicherung der häuslichen Pflege vorlegen. 80 Prozent der Pflegebedürftigen würden zu Hause versorgt, so die Begründung. (hom)

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