Versorgung in der Grenzregion

NRW und Belgien setzen auf die Zusammenarbeit im Rettungsdienst

Nordrhein-Westfalen und Belgien wollen künftig bei der Notfallversorgung enger kooperieren. Eine gemeinsame Absichtserklärung soll den grenzüberschreitenden Einsatz der Rettungsdienste vereinfachen.

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Aachen. Nordrhein-Westfalen und Belgien wollen beim Rettungsdienst enger zusammenarbeiten. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und Antonios Antoniadis, Vize-Ministerpräsident und Gesundheitsminister der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgien, haben am Freitag in Aachen eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Im Vorfeld hatte bereits der Vizepremierminister und Gesundheitsminister der belgischen Zentralregierung Frank Vandenbroucke das Dokument unterschrieben.

Ihr Ziel ist es, den wechselseitigen Einsatz der Rettungsdienste zu vereinfachen. Offene Rechtsfragen wie die Kompetenzen des Personals oder die Kommunikationsprozesse bei Einsätzen wollen die beiden Länder künftig gemeinsam klären. Zudem wollen sie die Grundlagen schaffen für die wechselseitige Alarmierung und den Einsatz von Rettungsdiensten sowie den Transport von Patientinnen und Patienten.

„Soweit erforderlich, werden das Königreich Belgien und das Land Nordrhein-Westfalen auf die Festlegung einer geeigneten Rechtsgrundlage hinwirken, um die Nachhaltigkeit der Zusammenarbeit in den betreffenden Kompetenzbereich zu gewährleisten“, heißt es in einer Mitteilung. Belgien und NRW wollen eine gemeinsame Arbeitsgruppe zum Thema gründen.

Schnelle Hilfe unabhängig von Landesgrenzen

Die rettungsdienstliche Zusammenarbeit an der Grenze zwischen NRW und Belgien sei seit vielen Jahren gelebte Praxis, sagte Laumann. Jetzt folge der nächste Schritt. „Mit der gemeinsamen Erklärung bekräftigen wir unseren Willen, die Zusammenarbeit im Rettungswesen zukünftig weiter auszubauen und gemeinsam strukturierte Antworten für die Weiterentwicklung der Organisation der medizinischen Notfallhilfe zu erarbeiten.“

Im Notfall müsse medizinische Hilfe unabhängig von Landesgrenzen schnell angeboten werden, betonte Antoniadis. Mit der Erklärung schließe man eine Lücke in der grenzüberschreitenden Notfallversorgung. „Unsere langjährige Lobbyarbeit und die zahlreichen Interventionen bei der belgischen Regierung und der NRW-Landesregierung machen sich endlich bezahlt.“ (iss)

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