Krankenkassen

Nachlässigkeiten bei der Geldanlage

Die Sozialversicherungen schwimmen in Geld. Ihre Anlagepolitik ist aber nicht ganz ohne Risiken, wie das BVA jetzt in seinem Prüfbericht festgestellt hat.

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BONN. Aufgrund der relativ stabilen Konjunktur wachsen die Einnahmen der Sozialversicherungen stärker als die Ausgaben - die liquiden Mittel von Krankenkassen, Renten-, Arbeitslosen-und Unfallversicherung nehmen zu: von 50,3 Milliarden Euro am Stichtag 31. Dezember 2011 auf 59,7 Milliarden Euro Ende 2012.

Den stärksten Anstieg von 25,8 Prozent verzeichneten dabei die bundesunumittelbaren Kassen, die der Rechtsaufsicht des Bundesversicherungsamtes unterstehen.

Vor dem Hintergrund der Finanzkrise und der Bankencrashs von 2007/2008 überprüft das Bundesversicherungsamt die Anlagepolitik der Sozialversicherungsträger auf mögliche Risiken.

Insbesondere wird geprüft, ob die Einlagen der Träger durch die jeweiligen freiwilligen Sicherungseinrichtungen der Kreditwirtschaft vollständig abgesichert sind. Denn im Fall einer Insolvenz eines Kreditinstituts können die damit einhergehenden Zahlungsverzögerungen nicht nur die Sicherheit der Geldanlagen, sondern auch die Liquidität eines Trägers beeinträchtigen - es käme zum Zahlungsverzug gegenüber Forderungen der Leistungserbringer.

Nach der Überprüfung des Bundesversicherungsamtes haben zwei Sozialversicherungsträger die Einlagensicherungsgrenze einzelner Kreditinstitute beim Bundesverband deutscher Banken überschritten. Ein Sozialversicherungsträger hatte eine Einlage bei einer Privatbank getätigt, die nicht Mitglied im Einlagensicherungsfonds war.

Zudem wies die Vermögenanlage und -verwaltung von 34 Trägern Klumpenrisiken auf; sie hatten ihr Geld nicht auf hinreichend viele verschiedene Anlagemöglichkeiten verteilt. 16 Sozialversicherungsträger verfügten über Girokonten bei nur einem einzigen Kreditinstitut. 22 Träger hatten mehr als 70 Prozent ihrer Liquidität bei einer Bank angelegt. (HL)

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