Transplantation

Nephrologen wehren sich gegen Vorwürfe

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WEIMAR. Deutschlands Nephrologen wehren sich gegen die pauschale Unterstellung, sie und Chirurgen würden immer höhere Risiken bei der Lebendnierenspende eingehen. Dieser Behauptung widerspreche man "vehement", teilte die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) am Freitag in Weimar mit.

Hintergrund für die Replik ist unter anderem ein Bericht in der "Süddeutschen Zeitung" vom 25. Juli. Darin wurde über den tragischen Fall einer Lebendnierenspende am Uniklinikum Heidelberg berichtet, die für den Organempfänger mit dem Tod und die Spenderin - seine Frau - mit einer Hypertonie endete. Da es sich um einen Kunstfehler handeln könnte, ermittelt seit Anfang des Jahres auch die dortige Staatsanwaltschaft.

In ihrem Bericht behauptete die Autorin, dass bei der Lebendspende "immer mehr Risiken in Kauf genommen" würden. Dem widerspricht die DGfN. Lebendspender würden vorher gründlich untersucht. Nur gesunde Patienten mit zwei normal funktionieren Nieren dürften den Leitlinien entsprechend überhaupt spenden. Auch Vorerkrankungen müssen ausgeschlossen werden. Zudem erinnert die Fachgesellschaft daran, dass für jede Lebendspende die zuständige Ethikkommission zustimmen muss.

Die Nephrologen betonen, dass eine Transplantation nach der Lebendspende Studien zufolge noch immer die besseren Erfolgsraten habe, verglichen mit Post-mortem-Spenden. So sei das Fünf-Jahres-Überleben bei einer lebend gespendeten Niere im Schnitt etwa 85 Prozent besser als bei Leichenspenden.

Die DGfN fordert angesichts der neuerlichen Debatte über Qualität und Risiken der Transplantationsmedizin, dringend das geplante Register einzuführen. Erst dann seien Transplantationsergebnisse valide belegbar. (nös)

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