Hausärzte schulen

Neuer Plan zur Organspende

Für Schüler und Senioren soll es eigene Informationskampagnen zur Organspende geben. Hausärzte sollen dabei eine entscheidende Rolle spielen und für die Aufklärung geschult werden. Das sieht der neue Initiativplan vor.

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Einen Organspendeausweis in der Tasche? Schüler, Migranten und Senioren sollen gezielt angesprochen werden.

Einen Organspendeausweis in der Tasche? Schüler, Migranten und Senioren sollen gezielt angesprochen werden.

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BERLIN. Mit insgesamt zwölf Empfehlungen wollen die Partner des „Gemeinschaftlichen Initiativplans Organspende“ die Zahl der Organspenden in Deutschland erhöhen.

Das Bündnis aus 16 Organisationen hat am Dienstag seine Vorschläge veröffentlicht. Die Federführung lag bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation.

Die Empfehlungen überschneiden sich teilweise mit Neuregelungen im Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende (GZSO), das Anfang April in Kraft getreten ist.

Gefordert wird unter anderem, die Qualifizierung von Transplantationsbeauftragten durch regelmäßige und länderübergreifende Fort- und Weiterbildungsangebote zu unterstützen. Dies könne auch dem Erfahrungsaustausch dienen.

Der Titel „Transplantationsbeauftragter“ müsse in den Kliniken „als „Auszeichnung, nicht als Bürde oder Last empfunden werden“. Die Einrichtung einer gemeinsamen Interessenvertretung der Beauftragten könne diesen eine Stimme geben und zugleich als Ansprechpartnerin für den Gesetzgeber in Bund und Ländern dienen.

Hausärzte besser schulen

Weiter empfiehlt das Bündnis, organspende-spezifische Inhalte in den Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) sowie in die Ausbildungscurricula von Pflegenden aufzunehmen.

Hausärzte sollten bei der Aufklärung ihrer Patienten mehr unterstützt werden. Die Informationspakete, die über den Deutschen Hausärzteverband vielen Praxen zur Verfügung gestellt wurden, könnten durch ein Online-Fortbildungsmodul der DSO ergänzt werden – dieses müsste noch entwickelt werden.

Mit differenzierten Ansprachen verschiedener Zielgruppen soll in der Bevölkerung erreicht werden, dass Organspenden zu einer Selbstverständlichkeit werden. Neben Schülern sollen Senioren gesondert angesprochen werden. Bürger ab 65 Jahren sollen darüber aufgeklärt werden, dass es für die Organspende keine Altersgrenze gibt.

Dr. Axel Rahmel, medizinischer Vorstand der DSO, lobte die „praxisorientierten Maßnahmen“. Es gelte, den Rahmen des GZSO „mit Leben zu füllen“. Die Bundesärztekammer zeigte sich optimistisch, dass es gelingen kann, die Zahl der Spenderorgane zu erhöhen.

Zwölf Empfehlungen

Die Empfehlungen des "Gemeinschaftlichen Initiativplans Organspende" im Einzelnen:

  • Transplantationsbeauftrage stärken
  • Konkrete Unterstützungsangebote für Transplantationsbeauftragte entwickeln
  • Kooperationen fördern – Vernetzung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Organspende stärken
  • Entnahmekrankenhäuser bedarfsgerecht unterstützen – gezielte Bedarfsabfrage organisieren
  • Innerklinische Prozessabläufe rund um die Organspende stärker strukturieren und konkretisieren
  • Partnerschaftsnetzwerke entwickeln – Unterstützung im Akutprozess organisieren
  • Medizinisches und pflegerisches Fachpersonal ausbilden – organspendespezifische Kenntnisse fördern
  • Aufklärung über die Organspende in der hausärztlichen Praxis fördern und unterstützen
  • Organspendebereitschaft in der Patientenverfügung eindeutig erklären
  • Verschiedene Zielgruppen spezifisch informieren und aufklären
  • Der Organspende ein Gesicht geben – Aufklärungsarbeit unter Einbeziehung von Organtransplantierten und Spenderangehörigen
  • Organspender und ihre Angehörigen gesellschaftlich stärker anerkennen

An der Erarbeitung des beteiligten "Gemeinschaftlichen Initiativplans Organspende" nach Angaben des BMG: die Bundesärztekammer, die Deutsche Krankenhausgesellschaft, der GKV-Spitzenverband, der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V., die Gesundheitsministerkonferenz der Länder, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Patientenverbände, Spenderangehörige, die Deutsche Transplantationsgesellschaft, die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, die Stiftung ÜberLeben und der Verein Junge Helden. (fst/ths)

Wir haben den Beitrag aktualisiert am 25.06.2019 um 16:10 Uhr.

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