Neustart für 73b-Verträge - aber ohne Drohgebärden

MÜNCHEN (sto). Der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) und die Krankenkassen im Freistaat wollen wieder miteinander reden. Bereits Ende des Monats sollen neue Verhandlungen über Hausarztverträge beginnen.

Veröffentlicht:
Bayerns Gesundheitsminister Söder und Landtagspräsidentin Stamm öffnen den Weg zu Neuverhandlungen über Hausarztverträge.

Bayerns Gesundheitsminister Söder und Landtagspräsidentin Stamm öffnen den Weg zu Neuverhandlungen über Hausarztverträge.

© dpa

Darauf haben sich beide Seiten am Freitag beim Hausärzte-Hearing im Bayerischen Landtag ver-ständigt, zu dem Gesundheitsminister Markus Söder und Landtagspräsidentin Barbara Stamm als Vermittler eingeladen hatten. Der Streit zwischen Kassen und dem Hausärzteverband müsse im Interesse der Patienten rasch beendet werden, verlangte Söder. Recht und Gesetz müssten von allen beachtet werden.

Am Ende der dreistündigen Anhörung widersprach keiner der Anwesenden einer Formulierung Söders, wonach der BHÄV nach dem Gesetz vorrangiger Verhandlungspartner der Kassen ist. Dazu müsse der BHÄV künftig auf Kampfmaßnahmen wie Systemausstieg oder Praxisschließungen verzichten. Die Kassen sollten ihre Forderung, den Paragrafen 73b abzuschaffen, zurücknehmen, mahnte Söder. Die Vertragsverhandlungen sollen, so Söder, in "vernünftigem Stil und hinter geschlossenen Türen" stattfinden.

Bayerns SPD kritisierte inzwischen das Hearing als "Showveranstaltung ohne konkretes Ergebnis". Kammerchef Max Kaplan forderte, Honorareinbußen der Hausärzte rasch zu beseitigen. Ob es zu Verhandlungen kommt, hängt auch davon ab, wie das Sozialgericht München die fristlose Kündigung der meisten Hausarztverträge durch die Kassen beurteilt. Sollten die Kündigungen rechtswidrig sein, könnten die alten Verträge weiter gelten, so BHÄV-Chef Dr. Wolfgang Krombholz.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Geradewegs in die nächste Sackgasse?

Lesen Sie dazu auch: Söder schlichtet, Hausärzte und Kassen wollen wieder verhandeln

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Umsetzung der Krankenhausreform in Baden-Württemberg

Kammerchef Miller: Bei Klinikreform nicht die Weiterbildung vergessen

Einführung der elektronischen Patientenakte

KV Westfalen-Lippe: ePA muss für die Praxen freiwillig sein

Elektronische Patientenakte

Noch viele Fragezeichen bei der ePA

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Digitale Leistungserbringer-Identität

Digitale Signatur soll für Ärzte einfacher werden

Methotrexat und Glukokortikoide

Rheumatoide Arthritis: Spannende neue Erkenntnisse zu altbekannten Arzneien

Lesetipps
„Nicht jeder Mensch ab 70 wird künftig Statine nehmen, aber es werden mehr als bisher sein“, prognostiziert Kollegin Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

© Rafal Rutkowski / stock.adobe.com

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet