Organspende

Niedersachsen kämpft mit Kampagne gegen Negativtrend

Immer weniger Menschen wollen Organe spenden: Eine neue Kampagne soll wieder mehr Vertrauen schaffen.

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HANNOVER. "Du fehlst mir!" - so überschreibt die eben gestartete niedersächsische Organspendekampagne ihr Plakat. Es zeigt vor dunklem Hintergrund zwei Hände, die ein Herz halten.

Das Motiv soll im Advent an den Bushaltestellen niedersächsischer Großstädte zu sehen sein. Außerdem werden in Gastronomiebetrieben Postkarten mit heraustrennbaren Spenderausweisen verteilt.

Auch Krankenhäuser oder Hausärzte erhalten Plakate, die sie in ihren Räumen und Wartezimmern aufhängen können. An der Hauswand des Sozialministeriums weist zusätzlich ein gut 16 Quadratmeter großes Banner auf die Kampagne hin, hieß es.

Die Aktion kommt zur rechten Zeit. Die Zahl postmortaler Organspenden ist in Niedersachsen von 310 in 2011 drastisch auf 222 im Jahr 2013 (jeweils von Januar bis November) zurückgegangen, teilt das Landesgesundheitsministerium mit.

Transparent informieren und aufklären

Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung und der Barmer GEK sind von einst 62 Prozent in 2011 aktuell nur noch 48 Prozent der Bevölkerung zu einer Organspende bereit.

"Die Zahlen machen deutlich, wie sehr das Vertrauen der Menschen in die Organspende in letzter Zeit gelitten hat. Mit unserer Kampagne wollen wir dieses Vertrauen zurückgewinnen", sagt Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt (SPD).

Deshalb sei es wichtig, im Zusammenhang mit den jüngsten Manipulationen bei der Organvergabe transparent zu informieren und aufzuklären.

"Nur so können wieder mehr Spenden durchgeführt und mehr Menschenleben gerettet werden", so die Ministerin.Der jüngste Organspende-Skandal betrifft auch das Transplantationszentrum Göttingen. Dort sollen Organtransplantationen manipuliert worden sein. (cben)

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