Notärzte wollen Zusammenarbeit mit Allgemeinärzten deutlich verbessern
Immer mehr Patienten kommen in die Notfallaufnahmen. Viele sind über 60 und leiden an mehreren Erkrankungen.
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In die Notaufnahme kommen immer mehr Patienten mit kleineren Erkrankungen.
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KÖLN (iss). Die Zahl der Notaufnahmen an deutschen Krankenhäusern ist in den vergangenen fünf Jahren um 16,6 Prozent gestiegen. Zurzeit werden 16 Millionen Patienten jährlich als Notfälle aufgenommen, vor fünf Jahren waren es 13,5 Millionen. Gleichzeitig steigt das Durchschnittsalter der Patienten.
"Wir stehen so vor der Herausforderung, immer mehr Patienten versorgen zu müssen, die neben dem Notfall immer häufiger mehrere Erkrankungen mitbringen", sagte Dr. Barbara Hogan, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft interdisziplinäre Notfallaufnahme und Chefärztin der Notaufnahme Asklepios Klinik Altona in Hamburg, anlässlich der fünften Jahrestagung der Gesellschaft in Aachen.
"In den vergangenen Jahren hat sich unsere Arbeit immer mehr verändert, weg von der Versorgung von Unfällen aller Art zu einer umfassenden Erstbehandlung und Diagnose oft sehr komplexer Erkrankungen", erläuterte Tagungspräsident Dr. Peter-Friedrich Petersen, Leiter der zentralen Notaufnahme am Uniklinikum Aachen. Über 60 Prozent der Notfallpatienten seien älter als 60.
Die Notfallaufnahmen haben es neben den komplizierten Fällen zunehmend auch mit kleinen Verletzungen oder leichteren Erkrankungen zu tun, die eigentlich nicht ins Krankenhaus gehören.
"Deswegen ist eine enge Zusammenarbeit mit den Allgemeinärzten und dem kassenärztlichen Notdienst sinnvoll", sagte Hogan.