Bayern

Notaufnahmen in Kliniken sind überfüllt

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MÜNCHEN. In den Notaufnahmen der Münchner Kliniken sowie einiger Krankenhäuser im Freistaat ist es in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder zu Engpässen gekommen.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen werden im Winter mehr Menschen krank oder verletzten sich bei Schnee und Glatteis. Zum anderen hat die Grippewelle auch die Beschäftigten im Krankenhaus erreicht.

Von der Notfallversorgung abgemeldet

Hinzu kommen oftmals Engpässe beim Pflegepersonal. Nach Recherchen des Bayerischen Rundfunks hatten sich in München in den vergangenen Wochen zeitweise alle Kliniken für die internistische Notfallversorgung von Patienten von den Rettungsleitstellen abgemeldet.

Eine Initiative "Bürger für unser Münchner Stadtklinikum" (BuMS) macht als weiteren Grund zumindest für die Engpässe in der Landeshauptstadt die Sanierung der Städtisches Klinikum GmbH aus.

Der angekündigte Kapazitätsabbau habe zu einer Personalflucht geführt, so die Initiative. Zwar gebe es in den Städtischen Kliniken ausreichend Intensiv- und Notfallkapazitäten, die wegen der Personalnot jedoch nicht ausgelastet werden können.

Überbelegte Zimmer, Versorgung auf dem Flur

Engpässe gibt es offenbar auch in anderen bayerischen Krankenhäusern. Der Vorstand des Klinikums Nürnberg, Dr. Alfred Estelmann, sagte dem Bayerischen Rundfunk, es sei nicht selten, dass Patienten, die man trotz Vollbelegung habe aufnehmen müssen, nicht mehr adäquat untergebracht werden können.

Häufig müssten Zimmer überbelegt oder Patienten in Betten auf dem Klinikgang versorgt werden. Auch im Raum Passau sind Kliniken offenbar überlastet, sodass Notaufnahmen vorübergehend gesperrt wurden und ankommende Krankentransportfahrzeuge länger warten müssen. (sto)

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Kommentare
Dr. Andreas Rahn 13.02.201520:08 Uhr

Notaufnahmen überlastet - nicht nur in Bayern

Das geschilderte Problem gibt es auch woanders in Deutschland - z.B. in Niedersachsen.
Dass das so ist, darf einen nicht wundern, wenn man von den Krankenhäusern verlangt, dass sie immer möglichst zu 100% ausgelastet sein sollen.
Es kaum kaum noch irgendwo Reservekapazitäten, z.B. für Grippewellen - von Katastrophen man ganz abgesehen, aber zum Glück sind die bei uns selten...
Unser Gesundheitswesen wird vom Geld dominiert. Die Krankenhäuser werden von Betriebswirtschaftlern geleitet, die möglichst Gewinn, aber mindestens eine schwarze Null erwirtschaften sollen. Das letzte, was gegenwärtig in unserem Gesundheitssystem noch irgendetwas bestimmt, ist echter medizinischer Sachverstand (ich rede hier nicht von Interessen medizinischer Gruppen - die mischen sehr wohl mit). Warum funktioniert die ambulante Versorgung immer schlechter? - auch das ist ein Aspekt, den die Krankenhäuser ausgleichen müssen. Aber wir haben ja im OECD-Vergleich immer noch etwa 20% zu viel Krankenhausbetten und Privatkliniken verdienen Geld...

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