Kommentar zum Fachkräftekonzept
Nur wer investiert, gewinnt
Der Fachkräftemangel in Deutschland ist ein gutes Zeichen - theoretisch. Denn während in anderen europäischen Ländern die Arbeitslosenzahlen hoch sind, fehlen bei uns in vielen Branchen Arbeitskräfte. Andererseits kann der Mangel auf Dauer aber zu einer Wachstumsbremse werden.
Zeitarbeitsfirmen, Gesundheits- und Sozialdienstleister sind überdurchschnittlich häufig vom Fachkräftemangel betroffen. Das zeigt der Arbeitsmarktreport, den der Deutsche Industrie- und Handelskammertag zu Jahresbeginn präsentiert hat.
Dies sind alles Bereiche, die als wenig begehrt gelten. Schlechte Bezahlung, Arbeitsverdichtung, wenig Anerkennung - und in Sozial- und Gesundheitsberufen auch noch viel Verantwortung. Attraktiv ist das nicht.
Besonders hoch ist der Druck, Lösungen für die Pflege zu finden. Es gibt Berechnungen, nach denen in wenigen Jahren bis zu 200.000 Pflegekräfte fehlen. Zugegeben, gemeinsame Ausbildungsinitiativen von Bund und Ländern wurden gestartet.
Doch die Ausbildungszahlen werden sich nur steigern lassen, wenn Pflege besser bezahlt wird und die Arbeitsbedingungen sich ändern. Hier ist ein ernsthafter politischer Wille der schwarz-gelben Regierung bislang kaum zu erkennen.
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