Steigende Energiepreise
Pflegebetriebe wollen wegen hoher Spritkosten mit Kassen nachverhandeln
Auch wegen des Ukraine-Kriegs gehen Energie- und Benzinpreise derzeit durch die Decke. Für Pflegeunternehmen sei dies ein Problem, betont der Branchenverband bpa – und ruft nach Staat und Kostenträgern.
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„Enorme Belastung“: Pflegedienste ächzen unter aktuell hohen Benzinpreisen.
© Hannes P. Albert/picture alliance
Berlin. Angesichts stark gestiegener Benzinpreise haben private Pflegeanbieter rasche Nachverhandlungen mit den Kassen gefordert. „Nicht einmal während der Ölkrisen und der Finanzmarktkrise sind die Preise für Kraftstoffe so stark gestiegen wie in den vergangenen Wochen. Das belastet Pflegeeinrichtungen enorm“, sagte der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, am Mittwoch in Berlin.
Stationäre Pflegeeinrichtungen sähen sich „rasant steigenden Heiz- und Energiekosten“ gegenüber, ambulante Dienste wiederum müssten trotz der Rekordpreise an den Tankstellen „jeden Tag auf die Straße, um Menschen zu versorgen“, sagte Meurer. Das einmalige Hilfspaket der Bundesregierung reiche zur Kompensation der gestiegenen Kosten nicht aus.
„Unerwartet hohe Zusatzkosten“
Die Pflegeunternehmen müssten daher die Möglichkeit bekommen, in schnelle Nachverhandlungen mit den Kostenträgern zu treten. Nur so ließen sich die unerwartet hohen Zusatzkosten in den Vergütungsvereinbarungen abbilden, machte Meurer deutlich.
Das Statistische Bundesamt wies am Mittwoch daraufhin, dass Verbraucher an den Tankstellen im vergangenen März im Schnitt knapp 42 Prozent mehr für Superbenzin und gut 62 Prozent mehr für Diesel bezahlen mussten als ein Jahr zuvor. Für leichtes Heizöl seien sogar fast zweieinhalb Mal so viel (plus 144 Prozent) zu bezahlen gewesen wie im März 2021. (hom)