Dauerhaft exportstark

Pharma und Medizintechnik

Obwohl die industrielle Gesundheitswirtschaft im Vergleich zum Dienstleistungsbereich der Branche leicht unterdurchschnittlich wächst: Ihre Exportstärke ist ungebrochen, die internationale Arbeitsteilung von hoher Bedeutung.

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Die industrielle Gesundheitswirtschaft – das sind vor allem Unternehmen der pharmazeutischen und der medizintechnischen Industrie – erreichten im Jahr 2016 eine Bruttowertschöpfung von 71,7 Milliarden Euro, das ist ein Anteil von 21,3 Prozent an der gesamten Gesundheitswirtschaft.

Das durchschnittliche Wachstum dieses Branchenteils lag im Jahresdurchschnitt seit 2005 bei 3,5 Prozent und damit leicht unter dem der gesamten Branche. Überdurchschnittlich (5,7 Prozent jährliches Wachstum) erreicht aber die Biotechnologie. Leicht unterdurchschnittlich mit einem jährlichen Wachstum von 1,2 Prozent hat sich die Zahl der Erwerbstätigen in der Gesundheitsindustrie entwickelt: auf zuletzt 926.000.

Rekord bei Export

Völlig anders sieht es im Außenhandel aus: Das Volumen des Exportwerts erreichte 2016 einen Rekord von fast 107 Milliarden Euro, seit 2005 sind die Ausfuhren im Jahresdurchschnitt um 7,4 Prozent gewachsen.

Nicht ganz so stark, nämlich um durchschnittlich 5,9 Prozent pro Jahr, nahmen die Importe zu: auf zuletzt 64,1 Milliarden Euro. Als Folge dessen wächst der positive Außenhandelssaldo extrem dynamisch: jährlich um 10,3 Prozent auf zuletzt 42,8 Milliarden Euro.

Der außergewöhnlich starke Außenhandel zeigt das Ausmaß an Internationalisierung und Globalisierung der Branche: In der gesamten Wertschöpfungskette etwa bei der Produktion von Arzneimitteln ist ein hohes Maß an internationaler Arbeitsteilung üblich geworden, die von der Forschung und Entwicklung über die verschiedenen Produktionsstufen bis hin zur Konfektionierung und dem Vertrieb reicht.

Angesichts einer weiter wachsenden Spezialisierung – Stichwort stratifizierte Medizin – sind die Fixkosten, mit denen Arzneimittel durch Forschungs-und Entwicklungskosten belastet sind, extrem hoch, und nur durch Globalisierung lassen sich Skaleneffekte erzielen, die die Preise noch in akzeptablen Größenordnungen halten.

Haupt-Exportländer

Die Haupt-Exportländer für Arzneimittel aus Deutschland sind: die USA mit einem Anteil von 19 Prozent, die Niederlande (zwölf Prozent) und Großbritannien (zehn Prozent). Die deutschen Arzneimittel-Importe stammen zu über 19 Prozent aus den Niederlanden, 17,7 Prozent kommen aus den USA, 17,3 Prozent aus der Schweiz.

Eine weitere Besonderheit der industriellen Gesundheitswirtschaft ist ihre Forschungsstärke: Mit 5,7 Milliarden Euro beziffert die gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung die Bruttowertschöpfung der industriellen FuE mit einem jährlichen Wachstum von 5,4 Prozent.

Hinzu kommen Forschungsleistungen außerhalb der Industrie im Wert von 2,7 Milliarden Euro mit einem jährlichen Wachstum von 4,3 Prozent.

Besonders dynamisch entwickelt sich im Forschungssegment die Zahl der Mitarbeiter: 47.600 forschen in der Industrie selbst (jährliches Wachstum 4,6 Prozent), weitere 54.200 außerhalb der Unternehmen, beispielsweise in Universitäten (jährliches Wachstum 2,1 Prozent). (HL)

Lesen Sie dazu auch: Gesundheitswirtschaft: "Das Gut Gesundheit geht uns alle an"

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