Coronavirus

„Praxen können nicht jeden Schnupfen abklären“

Die KV Berlin appelliert, Patienten sollten sich in Verdachtsfällen erst an die Hotline des Senats wenden. Die KV fordert zudem, Ärzten Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen.

Von Benjamin Lassiwe Veröffentlicht:

Berlin. Nach dem ersten Fall von Corona-Virus in Berlin verweist die KV Berlin „begründete Verdachtsfälle“ an die Corona-Hotline des Berliner Senats.

Patienten, die Symptome einer Atemwegserkrankung zeigen und entweder Kontakt zu bestätigten Fällen hatten oder sich in Risikogebieten aufhielten, sollten direkt mit den staatlichen Behörden Kontakt aufnehmen. Wer dagegen nur Erkältungssymptome zeige, ohne in einem Risikogebiet gewesen zu sein oder mit einem Corona-Patienten in Kontakt gestanden zu haben, sollte sich weiter an seinen Hausarzt werden, teilte Pressesprecherin Dörthe Arnold am Montag mit.

„Die Berliner Praxen sind von ihrer Kapazität her nicht in der Lage, jeden Schnupfen und jeden Husten zu behandeln und bei mutmaßlichen Verdachtsmomenten abzuklären, ob es sich um eine Infektion mit dem Coronavirus handelt oder nicht“, so KV-Vorstandsvize Dr. Burkhard Ruppert.

Bitte um telefonische Kontaktaufnahme

Sollten Erkältungssymptome auftreten, die eine Untersuchung durch einen Arzt notwendig machen, appelliert die KV an diese Patienten, von einem direkten Besuch in den Praxen Abstand zu nehmen, sondern diese telefonisch zu kontaktieren.

„Jeder Arzt entscheidet individuell, ob er die anrufenden Patienten testen wird und wann er die Patienten in seine Praxis bittet“, so Ruppert. Sinnvoll seien Randzeiten der Sprechstunden und eine Behandlung in einem separaten Raum. Denn der Schutz der übrigen Patienten, der Ärzte und des Praxispersonals gehe vor. „In den wenigsten Praxen ist für eine solche Ausnahmesituation ausreichend Schutzausrüstung verfügbar“, sagte Ruppert.

Die KV Berlin habe deswegen die Senatsverwaltung aufgefordert, den niedergelassenen Ärzten im Rahmen des Katastrophenschutzes schnellstmöglich die notwendige Schutzausrüstung wie zum Beispiel FFP2-Masken, Mund-Nasen-Schutz, Schutzkittel und gegebenenfalls auch Schutzbrillen zur Verfügung zu stellen. Ärzte könnten nur dann zu Verdachtsfällen fahren, „wenn sie sie ausreichend geschützt untersuchen können.“

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mediensucht, Depressionen, HPV-Impfung

DAK baut Vorsorgeangebot in Kinder- und Jugendarztpraxen aus

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Ein Kerngedanke von Vision Zero ist, die Zahl der vermeidbaren krebsbedingten Todesfälle immer weiter zu senken und idealerweise gegen Null zu bringen.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Gastbeitrag

Vision Zero in der Onkologie – fangen wir an

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Der Kampf gegen HP-Viren ist ein Schwerpunkt der Initiative Vision Zero.

© Pornpak Khunatorn / Getty Images / iStock

Welt-HPV-Tag

Krebs verhindern: Jugend gegen HPV impfen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung