Kommentar zur HzV-Prognose
Problem Pluralität
Darauf kann der Hausärzteverband stolz sein: So wie es aussieht, wird sich die hausarztzentrierte Versorgung (HzV) zunehmend - von einigen weißen Flecken in den neuen Bundesländern abgesehen - bundesweit zu einer echten Alternative zum Kollektivvertrag mausern. Und manche Leistung aus der HzV wie der Einsatz der Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (Verah) wird sogar in die Regelversorgung implementiert.
Doch mit den Erfolgen kommen auch neue Probleme auf den Hausärzteverband zu. Inzwischen existiert eine solche Vilefalt von Selektivverträgen mit verschiedenen Kassen, dass mancher Hausarzt den Überblick verliert. Dieser Umstand wird die Einschreibequote gerade bei den eher skeptischen Ärzten nicht erhöhen.
Das Problem kumuliert sich vor allem bei kooperativen Praxisformen. Da sich nur der einzelne Arzt und nicht die Praxis als Betriebsstätte in den Vertrag einschreiben kann, müssen in einer Gemeinschaftspraxis mit drei Ärzten mitunter über 20 unterschiedliche Selektivverträge verwaltet werden. Da wird dann selbst die schlanke Bierdeckelabrechnung recht komplex.
Das sind die Vertragspolitiker gefragt, einen vernünftigen Mittelweg zwischen Vielfalt und schlanker Bürokratie zu finden.
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