4. Psychotherapie-Kongress gestartet

„Psychische Belastung in der Bevölkerung ernstnehmen“

Die Psychotherapeuten begrüßen die Debatte um ein Primärarztsystem. Ein anderer Punkt sei aber definitiv nicht „verhandelbar“, so der Tenor zum Auftakt des Psychotherapie-Kongresses in Berlin.

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Berlin. Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten fordern eine Stärkung ihres Versorgungsbereiches. „In Zeiten globaler Krisen reicht es nicht, politische und wirtschaftliche Lösungen zu finden – wir müssen auch die psychische Belastung der Menschen ernstnehmen“, sagte der Gießener Psychologie-Professor und Vorstandsvorsitzende des Verbunds universitärer Ausbildungsinstitute, Dr. Rudolf Stark, zum Auftakt des diesjährigen Psychotherapie-Kongresses am Dienstagabend.

Psychotherapie sei „kein Luxus“, betonte Stark. Vielmehr bildeten entsprechende Versorgungsangebote „eine essenzielle Stütze, um Resilienz zu fördern, Solidarität zu stärken und eine Gesellschaft zu schaffen, die den Herausforderungen der Gegenwart standhalten kann“. Der Psychotherapie-Kongress findet noch bis Freitag (11. April) statt – erwartet werden rund 1700 Teilnehmer.

Ruf nach überweisungsfreiem Zugang

Zu den Ausrichtern gehört unter anderem die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV). Deren Bundesvorsitzender Gebhard Hentschel sagte, die kommende Bundesregierung müsse die Psychotherapie in ihren Zielen in den kommenden vier Jahren berücksichtigen. „Die ersten Verlautbarungen aus den Koalitionsverhandlungen stimmen uns vorsichtig optimistisch“, so Hentschel. „Wir stellen uns der Diskussion um ein Primärarztsystem und der Steuerung der ambulanten Versorgung.“

Nicht verhandelbar für die Psychotherapeuten sei hingegen der niedrigschwellige und überweisungsfreie Zugang der Patienten zur ambulanten psychotherapeutischen Versorgung. Psychische Erkrankungen stellten eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar. Laut DPtV sind etwa ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland jedes Jahr von psychischen Erkrankungen betroffen – mehr als ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen zeigten bereits psychische Auffälligkeiten. (hom)

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