Kommentar zum DEGAM-Kongress

Raus aus dem Glashaus!

Die DEGAM hat gute Ideen, wie Patienten klug gesteuert werden könnten. Dafür muss sie aber raus aus ihrem wissenschaftlichen Glashaus.

Raimund SchmidVon Raimund Schmid Veröffentlicht:

Welch ein Wandel! Während die wissenschaftliche Allgemeinmedizin vor gut zehn Jahren noch mitleidig von anderen Fächern belächelt worden ist, ist sie heute als medizinische Disziplin voll etabliert. Das wurde beim Kongress der DEGAM in Erlangen in beeindruckender Weise deutlich.

Der universitären Allgemeinmedizin gelingt es immer besser, politische Forderungen, die zum Beispiel vom Hausärzteverband erhoben werden, wissenschaftlich zu untermauern. In Erlangen gelang dies zum Beispiel bei den Themen Delegation, Digitalisierung, Weiterbildung sowie Koordination.

Doch an einer guten Kooperation hapert es immer noch, stellte Kongresspräsident Thomas Kühlein am Ende zu Recht fest. Anstatt sich gegenseitig auszubooten, sollten die Hausärzte die Fachärzte – nach dem Vorbild der Facharztverträge neben der HzV in Baden-Württemberg – stärker mit ins Boot nehmen. Das gilt umgekehrt in gleicher Weise. Wegen des Ärztemangels und der völlig unzureichenden Steuerung gibt es hierzu gar keine Alternative.

Die DEGAM hat gute Ideen, wie Patienten besser gesteuert werden könnten. Die Fachgesellschaft muss aber raus aus ihrem wissenschaftlichen Glashaus und – wie von Kühlein explizit eingefordert – nun auch tatsächlich politischer werden.

Lesen Sie dazu auch: DEGAM: Kooperation statt ärztlicher Konkurrenz

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