EU-Ratspräsidentschaft

Reinhardt fordert grenzüberschreitende Krisenreaktion

COVID-19 wird die EU-Ratspräsidentschaft prägen. Ärztepräsident Reinhardt fordert eine grenzüberschreitende Koordination der medizinischen Ressourcen.

Veröffentlicht:

Berlin. Die Eindämmung der COVID-19-Pandemie wird die EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands bestimmen. Darauf hat die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin hingewiesen.

Zuvor hatte das Kabinett ein 24 Seiten starkes Programm mit dem Titel „Gemeinsam. Europa wieder stark machen“ verabschiedet.

Die Bundesregierung übernimmt den Vorsitz am 1. Juli. Um die Kontinuität der Zusammenarbeit in Europa zu stärken, werden erstmals die beiden folgenden Vorsitz-Länder eingebunden. Das sind Portugal und Slowenien.

Lesen sie auch

Reinhardt: Keiner kanns alleine

„Deutschland muss die kommenden sechs Monate nutzen, um mit der Europäischen Union Strategien zur Bewältigung der Pandemie und zur Stärkung der Krisen-Reaktionsfähigkeit auf den Weg zu bringen“, kommentierte der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, den Kabinettsbeschluss. Dazu gehöre auch eine grenzüberschreitende Koordination freier medizinischer Ressourcen.

„Allen muss klar sein, dass kein Land, kein Forschungsinstitut und kein Pharmaunternehmen Corona alleine bezwingen kann“, sagte Reinhardt.

BPI: Abhängigkeiten abbauen

„Die Coronakrise zeigt uns, auf welch wackligen Füßen unsere Gesundheitsversorgung steht“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie Dr. Kai Joachimsen. Von zentraler Bedeutung sei es, Abhängigkeiten abzubauen, Lieferengpässe zu minimieren und die Versorgung nachhaltig zu sichern.

Einer Umfrage unter den Verbandsmitgliedern zufolge, steht für die Hälfte der Pharmaunternehmer die Sicherstellung der Rohstofflieferungen im Mittelpunkt. „Versorgungssicherheit bekommt man nicht zum Nulltarif“, sagte Jochimsen.

Präsidentschaft startet durch

Die Regierung verliert bei der Bewältigung der Pandemie im europäischen Rahmen keine Zeit. Schon kommenden Montag will sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihrem französischen Amtskollegen Emanuel Macron zur Vorbereitung der anstehenden Verhandlungen auf Schloss Meseberg treffen. Bereits Mitte Juli soll ein Programm für den wirtschaftlichen Wiederaufbau in der Union beschlossen werden.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wird am 16. Juli mit seinen 26 Amtskollegen digital konferieren. Die EU-Kommission hat ein 750 Milliarden schweres Konjunktur-und Investitionspaket geschnürt. Das sieht allerdings gemeinsame Schulden vor.

In den deutschen Vorsitz fallen auch die Verhandlungen über den Haushalt der Europäischen Union, der zwischen 2021 und 2027 ein Volumen von 1,1 Billionen Euro haben soll. Darin enthalten sein soll auch ein Masterplan gegen den Krebs, der mit einer Milliarde Euro unterfüttert werden soll.

Weitere Schwerpunkte des Programms seien der bevorstehende Brexit, der Klimawandel, die Digitalisierung und eine gemeinsame EU-Außenpolitik, sagte Demmer. (af)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: PD-1-Inhibitoren: immunvermittelte Nebenwirkungen

© Springer Medizin Verlag GmbH

Thoraxchirurgie beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom

Wie können neoadjuvante Immuntherapien die Tumorresektion beeinflussen?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb.1: Antikörper-Wirkstoff-Konjugat

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14, 15]

Nicht kleinzelliges Lungenkarzinom

Effektive Zweitlinienoptionen weiterhin dringend benötigt

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg, und der Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 1: Wirkmechanismus eines Antikörper-Wirkstoff-Konjugats (ADC) am Beispiel von Trastuzumab deruxtecan

© Springer Medizin Verlag GmbH, (modifiziert nach [10]; original licensed under CC BY 4.0; https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate

Fortschritte bei allen Komponenten

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg, und der Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025